Vor dem Büro-Fenster von Bundeskanzlerin Angela Merkel war ganz schön was los: Klimaschützer und Klimaschützerinnen haben dort am Donnerstag demonstriert. Sie hielten Schilder hoch und riefen ganz laut. Denn einige der bekanntesten Klimaschützerinnen Europas sprachen drinnen mit Kanzlerin Angela Merkel. Das sind Greta Thunberg, Luisa Neubauer und die Belgierinnen Anuna de Wever van der Heyden und Adélaïde Charlier. Sie gehören alle zu der Gruppe Fridays for Future.
Die Gruppe ist nicht zufrieden mit der Politik. Sie glauben, dass viele Politiker und Politikerinnen zu wenig an die Umwelt denken und nicht genug gegen den Klimawandel unternehmen. Deshalb haben sie einen offenen Brief an die Regierungen der Länder in der Europäischen Union geschrieben. Normalerweise sind Briefe ja geheim. Ein offener Brief kann dagegen von allen Leuten gelesen werden. Das geht, weil er im Internet oder in einer Zeitung steht. So kann man mehr Aufmerksamkeit für ein wichtiges Thema bekommen.
Weil Angela Merkel mit den Klimaschützerinnen über ihre Wünsche sprechen wollte, hat sie die vier zu sich eingeladen. Das ist etwas Besonderes. Das heißt nämlich, dass die Kanzlerin anerkennt, dass die Wünsche von den jungen Leuten wichtig sind.
Aber Angela Merkel kann nicht einfach allem so zustimmen. Auch nicht, wenn sie die Sachen vielleicht gut fände. «Frau Merkel ist ja nicht unsere Alleinherrscherin», sagt die Politikforscherin Susanne Dröge. «Sie ist die Chefin der Regierung in Deutschland.» Das bedeutet, dass sie sich auch immer mit anderen Politikerinnen und Politikern besprechen muss.
Greta Thunberg sagte nach dem Treffen mit Angela Merkel: «Sie hat eine riesige Verantwortung.» Die Klimaschützerinnen wünschen sich vor allem eins von der Kanzlerin: mutig sein! «Wir wollen, dass Anführer aktiv werden und die Klimakrise wie eine Krise behandeln», sagte Greta Thunberg. (dpa)