Es blieb spannend bis zur letzten Minute: Das Finale der Europameisterschaft der Frauen am Sonntag endete erst in der Verlängerung mit einem 1:2 für das englische Team. Das englische Team holte den Titel, das deutsche Team verpasste den EM-Titel knapp. Die deutschen Spielerinnen gingen als Europa-Vizemeisterinnen vom Platz.
Nach der Enttäuschung überwiegt am Montag aber doch die Freude über den zweiten Platz - und ein großartig gespieltes Turnier. Am Montag wurden die Spielerinnen in Frankfurt begrüßt - von mehr als 7.000 Fans! Mit einem so großen und begeisterten Publikum hatten sie nicht gerechnet. Torschützin Lina Magull zeigte sich von all dem Jubel richtig gerührt:
Auch ihre Teamkollegin Guilia Gwinn war überwältigt:
So lief das Spiel
Beide Teams legten sich in der ersten Halbzeit ordentlich ins Zeug – trotzdem stand es nach 45 Minuten noch 0:0. Die Engländerinnen gingen dann in der zweiten Halbzeit in Führung: Ella Toone schoss in der 62. Minute ein Tor.
Das deutsche Team wollte sich damit auf keinen Fall geschlagen geben und hielt gut dagegen. Schon in der 66. Minute gab es eine super Chance - Lina Magull traf jedoch den Pfosten.
Erst kurz vor Schluss der zweiten Halbzeit gelang dem deutschen Team das Tor: Lina Magull traf in der 79. Minute nach toller Vorarbeit von Kathrin-Julia Hendrich. Auch nach der regulären Spielzeit stand es immer noch unentschieden, damit ging das Spiel in die Verlängerung.
Plötzlich ein zweites Tor
In der Verlängerung wirkte das deutsche Team zunächst aktiver - trotzdem wollte es einfach nicht klappen mit einem zweiten Tor. Das gelang dafür den Engländerinnen: Nach einem Eckball brachte Chloe Kelly in der 110. Minute den Ball über die Torlinie. Die letzten zehn Minuten spielten die Engländerinnen auf Zeit – und so blieb es bei 1:2 für England.
Und dann brach bei den Engländerinnen der ganz große Jubel aus: Europameisterinnen im eigenen Land, im ausverkauften Wembley-Stadion in London!
Für die Deutschen gab es erstmal Tränen statt Jubel: Über den zweiten Platz des Turniers konnten sie sich erstmal nicht so richtig freuen. Besonders die Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg betonte jedoch, wie stolz das deutsche Team auf sich sein kann:
So viel Aufmerksamkeit wie noch nie
Noch nie hat eine Frauenfußball-EM so viel Aufmerksamkeit erhalten wie diese - und das ist auch der Verdienst des deutschen Teams, das einfach ein ganz tolles Fußballspiel gezeigt hat.
87.000 Menschen waren im ausverkauften Wembley-Stadion in London dabei - weder bei den Männern noch bei den Frauen saßen jemals so viele Menschen bei einem EM-Finale auf den Zuschauerrängen. Insgesamt kamen mehr als 500.000 Zuschauer zu den 31 Turnierspielen in die Stadien. Und noch ein Rekord: Noch nie zuvor haben so viele Menschen in Deutschland ein Fußballspiel der Frauen im Fernsehen gesehen - nämlich 18 Millionen.
Diesen Text hat Meike geschrieben.