Seit vielen Jahren gibt es im Nahen Osten, also in der Region, in der
Israel liegt, viel Streit. Dabei geht es vor allem um die Frage, wo die Grenzen
Israels genau verlaufen. Israel wurde im Mai 1948 gegründet und ist damit ein ziemlich junger Staat. Doch die Gegend, in der Israel liegt, hat
eine lange und sehr besondere Geschichte.
Ein Blick in die Geschichte.
Vor langer Zeit war das Gebiet des heutigen Israel ein wichtiger Teil des jüdischen Reiches. Vor etwa 2.000 Jahren wurde das Gebiet jedoch von den Römern erobert. Schließlich wurden die Juden von dort vertrieben. Ein paar hundert Jahre nach der Vertreibung der Juden eroberten arabische Völker die Region und ließen sich dort nieder. Die Juden dagegen hatten kein eigenes Land mehr. Sie lebten als kleine Gruppen in anderen Ländern, wo sie oft schlecht behandelt und verfolgt wurden.
Wunsch nach eigenem Staat
Im 19. Jahrhundert entstanden in Europa neue Staaten wie Italien, Belgien und Griechenland. Auch immer mehr Juden wünschten sich, wieder ein eigenes Land zu haben. Und zwar nicht irgendwo auf der Welt, sondern auf dem Gebiet des ehemaligen jüdischen Reiches. Diese Idee wird auch als Zionismus bezeichnet. Als die Juden vor allem in Deutschland immer stärker unterdrückt wurden, flüchteten Hunderttausende von ihnen dorthin.
Doch es gab ein Problem: Seit Jahrhunderten lebten auf dem Gebiet vor allem Araber, auch Palästinenser genannt. Sie fühlten sich hier zuhause und wollten das Land nicht verlassen. Genau wie die Juden haben auch die muslimischen Araber hier heilige Stätten ihrer Religion, des Islam.
Die Idee der Teilung
Um eine Lösung zu finden, entschieden im November 1947 Politiker und Politikerinnen aus fast allen Ländern der Welt, dass das Gebiet in einen jüdischen und einen arabischen Staat geteilt werden sollte. Die jüdische Seite stimmte der Idee zu. Die arabische Seite lehnte den Plan allerdings ab, unter anderem weil sie es unfair fand, dass die Juden ein größeres Stück Land bekommen sollten, obwohl die arabische Bevölkerung größer war.
Ein halbes Jahr später, im Mai 1948, verlas der jüdische Politiker David Ben Gurion die Unabhängigkeitserklärung und rief damit den Staat Israel aus.
Krieg zwischen Israel und arabischen Staaten
Einen Tag später griffen mehrere arabische Staaten Israel an. Israel gewann den Krieg und besetzte arabische Landesteile. Viele Palästinenser mussten ihre Heimat verlassen und in die übrig gebliebenen arabischen Gebiete fliehen, in den
Gaza-Streifen und das Westjordanland.
Bis heute gibt es zwischen Palästinensern und Israelis viel Streit und Gewalt. Politikerinnen und Politiker aus vielen Ländern versuchen zwischen beiden Seiten zu vermitteln, damit die Menschen wieder in Frieden leben können.