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    Was Antisemitismus ist

    • Antisemitismus bedeutet Voreingenommenheit, Feindschaft oder Hass gegen Juden - also gegen Menschen, die jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft sind, oder zur jüdischen Gemeinschaft gehören.
    • Vorurteile, Ablehnung oder gar Hass auf Juden und Jüdinnen haben eine lange Geschichte und sind immer noch weit verbreitet.

    Wenn Menschen Juden gegenüber feindlich eingestellt sind, haben sie oft Vorurteile. Sie denken schlecht über alle Juden, und das ist falsch. Ihren Hass zeigen sie zum Beispiel durch Beschimpfungen, Lügen, Ausgrenzung oder auch Gewalt. Das passiert im Alltag, wenn sich Menschen begegnen, im Internet, aber auch bei größeren Aktionen, zum Beispiel bei Demonstrationen.
    Menschen, die Juden hassen, nennt man Antisemiten oder Antisemitinnen.
    Schriftzug "Nie wieder ist jetzt!" auf dem Brandenburger Tor und ein mit Hakenkreuzen beschmierter jüdischer Friedhof.
    Quelle: Imago/ap

    Antisemitismus früher

    Antisemitismus gibt es schon sehr lange und in vielen Ländern der Welt. Das hat unter anderem religiöse Gründe: Das Judentum ist die älteste Religion, in der an nur einen Gott geglaubt wird.
    Das Christentum ist aus dem Judentum entstanden. Da war es für das Christentum wichtig, sich vom Judentum abzugrenzen und sich als neue Religion durchzusetzen. Dabei wurden das Judentum und jüdische Menschen immer wieder abgewertet. Juden wurden in der Geschichte auch deshalb häufig ausgegrenzt und verfolgt.
    Im Mittelalter zum Beispiel mussten sie teilweise in abgegrenzten Stadtteilen leben – in so genannten Ghettos. Sie durften also nicht einfach da wohnen, wo sie wollten.



    Antisemitismus im Nationalsozialismus

    Besonders grausam war der Judenhass vor fast 90 Jahren im Nationalsozialismus in Deutschland und in den von Deutschland besetzten Ländern. In dieser Zeit wurden Juden und Jüdinnen verfolgt, vertrieben und eingesperrt. Mehr als sechs Millionen Juden und Jüdinnen wurden ermordet. Mehr dazu erfahrt ihr im Artikel "Die Nationalsozialisten und der Holocaust".

    Antisemitismus heute

    Im deutschen Grundgesetz, in dem die wichtigsten Regeln und Gesetze für Deutschland aufgeschrieben sind, steht: Niemand darf wegen seiner Herkunft oder seines Glaubens benachteiligt werden. Und viele Menschen in Deutschland wollen auch, dass es nie wieder Hass und Gewalt gegen Juden und Jüdinnen gibt.
    Trotzdem gibt es in Deutschland auch heute noch Antisemitismus. Es kommt regelmäßig vor, dass Juden ausgegrenzt, beschimpft, bedroht und angegriffen werden. Auch jüdische Friedhöfe werden verwüstet oder Synagogen, also jüdische Gebetshäuser, angegriffen. Oder die Mitglieder jüdischer Gemeinden oder Kinder auf jüdischen Schulen werden bedroht oder beleidigt. Viele jüdische Einrichtungen müssen von der Polizei geschützt werden.
    Für jüdische Menschen ist Antisemitismus etwas, das ihnen immer und überall im Alltag begegnen kann, zum Beispiel beim Einkaufen, in der Bahn, in der Schule, auf der Arbeit oder auf der Straße. Einige Formen von Antisemitismus sind in Deutschland verboten. Das hindert manche Menschen jedoch nicht daran, sich antisemitisch zu verhalten und sogar Straftaten zu begehen.

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