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Wenn Menschen Jüdinnen und Juden gegenüber feindlich eingestellt sind, zeigen sie das zum Beispiel durch Beleidigungen, Beschimpfungen, Lügen, Ausgrenzung oder auch Gewalt. Hier findet ihr Beispiele für Antisemitismus im Alltag und wie ihr damit umgehen könnt.
Beispiel 1: Ein Schüler nennt einen anderen Schüler "Jude". Beide sind keine Juden.
Das Wort "Jude" ist kein Schimpfwort! So nennen sich Menschen, die zum Judentum gehören. Es wird trotzdem oft als Beleidigung benutzt. Das führt dazu, dass jüdische Menschen als "anders" erscheinen und ausgegrenzt werden. "Jude" als Schimpfwort zu nutzen, sorgt dafür, dass Antisemitismus weiter besteht und verbreitet wird.
So könnt ihr reagieren: Wenn ihr so einen Spruch mitbekommt, dann sagt, dass ihr das nicht gut findet. Ihr könnt auch deutlich sagen: Das ist antisemitisch! Ihr könnt die Person zum Beispiel fragen, warum sie "Jude" als Schimpfwort benutzt? Vielleicht könnt ihr sie so zum Nachdenken über sein Verhalten bringen. Noch eine Idee: Schlagt euren Lehrkräften doch vor, das Thema zu besprechen oder ein Projekt zum Thema "Antisemitismus" zu machen. So können alle besser verstehen, was dahinter steckt. Wichtig ist: Niemand darf aufgrund seiner Herkunft oder Religion ausgegrenzt werden - so steht es auch im Grundgesetz.
Beispiel 2: Jemand greift einen Juden oder eine Jüdin an. Die Situation ist bedrohlich.
Manche Menschen empfinden einen tiefen Hass gegen Juden und Jüdinnen. Das hat nichts mit Juden und ihrem Verhalten zu tun, sondern liegt an den Vorurteilen der anderen. Ihren Hass äußern diese Menschen mit Beschimpfungen oder Gewalt. Das ist verboten.
So könnt ihr reagieren: Wenn ihr einen solchen Vorfall mitbekommt, dann versucht ruhig zu bleiben. Ihr sollt euch nicht in Gefahr bringen. Besser ist es, Erwachsene um Hilfe zu bitten oder die Polizei zu rufen. Für den Fall, dass der Angreifer verschwindet, könnt ihr euch genau einprägen, wie er oder sie aussah. Macht euch Notizen, wenn ihr etwas zum Schreiben dabei habt. So kann die Polizei denjenigen später vielleicht besser finden. Außerdem könnt ihr die betroffene Person ansprechen und unterstützen, sie fragen wie es ihr geht, euch neben sie stellen und zeigen: Du bist nicht allein!
Beispiel 3: Ein jüdischer Friedhof in eurem Ort wurde zerstört oder mit Farbe bemalt.
Jüdische Orte, wie Synagogen, Friedhöfe oder Denkmäler oder zum Beispiel auch Stolpersteine, werden immer wieder beschädigt. Auch das ist in der Regel ein Ausdruck von Antisemitismus.
So könnt ihr reagieren: Ihr könnt die Zerstörung bei der Polizei melden. Außerdem könnt ihr der jüdischen Gemeinde oder jüdischen Menschen in eurem Ort zeigen, dass ihr an ihrer Seite steht. Sammelt Spenden, damit der Friedhof wieder aufgebaut oder gereinigt werden kann. Oder startet selbst eine Aktion mit Freundinnen und Freunden, um Schmierereien zu entfernen - am besten sprecht ihr vorher mit der jüdischen Gemeinde darüber. Ihr könnt auch in eurer Klasse ein Projekt der Spurensuche starten und zum Beispiel das jüdische Leben in eurem Ort erforschen und eine kleine Ausstellung darüber machen.
Kennenlernen und verstehen hilft gegen Hass
Grundsätzlich hilft gegen Antisemitismus auch, wenn möglichst viele sich über das Thema informieren und auch Juden und Jüdinnen kennen- und verstehen lernen. Dazu gibt es einige Möglichkeiten. Jüdische Vereine bieten zum Beispiel Treffen mit religiösen und nicht-religiösen Juden und Jüdinnen an, oder Besuche in Synagogen. Bei "Meet a Jew" (also "Triff einen Juden") könnt ihr zum Beispiel Begegnungen mit Juden und Jüdinnen anfragen.
Judenhass - Was ihr dagegen tun könnt!
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