Kolonialismus und Sklavenhandel
- Vor über 500 Jahren begannen Europäer, fremde Gebiete zu erobern.
- Sie unterdrückten die Menschen vor Ort und beuteten die Länder aus.
- Mehrere Jahrhunderte lang verschleppten sie Menschen aus Afrika und verkauften sie als Sklaven.
"Christoph Kolumbus hat Amerika entdeckt" - vielleicht habt ihr das schon mal gehört oder so in der Schule gelernt. Aber: Wenn man es genau nimmt, hat Kolumbus den Kontinent gar nicht entdeckt - denn bei seiner Ankunft lebten dort bereits seit tausenden von Jahren Menschen. Ähnlich war es mit anderen europäischen Seefahrern, die damals in die Welt hinaus segelten.
Mit so einem Schiff reiste Kolumbus nach Amerika.
Quelle: reuters
Auf der Suche nach Reichtum
Die Europäer besetzten die Länder - ohne die Menschen dort zu fragen, ob sie das überhaupt wollen. Ganz nach dem Motto: "Das hier gehört jetzt uns". Kolonialismus bedeutet also, dass ein fremdes Land erobert und die Bevölkerung dort unterdrückt wird. So haben die Europäer lange Zeit über große Gebiete in Amerika, Asien, Ozeanien und Afrika geherrscht. Hier erfahrt ihr mehr dazu:
Um das Jahr 1500 begann die Zeit der Eroberungen. Die Europäer suchten in den von ihnen besetzten Gebieten vor allem nach Gold, nach kostbaren Gewürzen und nach Materialien, mit denen man färben konnte. Denn diese Dinge waren sehr wertvoll und brachten eine Menge Geld.
Bei ihrer Eroberung nahmen die Europäer keine Rücksicht auf die Menschen, die in den eroberten Gebieten lebten, und stahlen ihr Land. Indigene Völker Amerikas wurden mit Gewalt gezwungen, für die Europäer zu arbeiten. Beinahe ganz Afrika wurde von Europäern besetzt. Die Eroberer entführten dort Menschen und schickten sie mit Gewalt nach Amerika. Dort wurden sie gegen ihren Willen gezwungen, als sogenannte Sklaven zu arbeiten. Die Arbeit war so hart, dass viele Sklaven krank wurden oder starben.
Zwischen den Jahren 1870 und 1914 wurde so fast ganz Afrika zwischen den Ländern Europas aufgeteilt. Nach Spanien und Portugal begannen auch andere europäische Länder wie Frankreich und die Niederlande damit, sich Kolonien aufzubauen. Zu den größten Kolonialmächten der Welt gehörte Großbritannien. Die Briten sicherten sich große Teile Amerikas sowie Australien und Indien. Auch Deutschland war eine Kolonialmacht und besetzte Gebiete in Afrika.
Deutschland führte zwischen 1904 und 1908 Krieg gegen die Bevölkerungsgruppen der Herero und Nama, die damals in Südwestafrika, im heutigen Namibia, lebten. Zehntausende Menschen starben. Erst 2021 nannte Deutschland diesen Krieg einen Völkermord, entschuldigte sich öffentlich und zahlte eine Wiederaufbauhilfe von 1,1 Milliarden Euro.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, also vor etwa 75 Jahren, schafften es viele Länder, unabhängig zu werden. Einige Länder erkämpften sich ihre Freiheit, andere wurden in die Freiheit entlassen. Der Kolonialismus hat jedoch bis heute heftige Folgen. Mehr darüber lest ihr hier:
Darauf waren die Eroberer unter anderem aus. Denn: Gewürze waren damals seeeehr wertvoll.
Quelle: imago/imagebroker
Diesen Text hat Debbie geschrieben.
Dieser Text wurde zuerst am 16.09.2022 veröffentlicht. Am 12.01.2024 wurde der Absatz zum Völkermord geändert.