2,6 Milliarden Euro gehen der deutschen Wirtschaft während der WM durch Fußball-Tratsch am Arbeitsplatz verloren. Zu diesem Ergebnis kamen Berechnungen der Universität Hohenheim. Außerdem würden sich Angestellte laut Umfragen jeden Tag etwa 16 Minuten ihrer Arbeitszeit mit der WM beschäftigen, ohne die Zeit später nachzuholen. Das bedeutet für die Firmen Produktionsausfälle. Die individuellen Pläne gehen dabei weit auseinander. Während sich ein Fünftel der Umfrageteilnehmer mehr als eine Stunde je Arbeitstag der WM widmen will, rechnet ein Viertel der Befragten damit, dass die WM während der Arbeit gar keine Rolle spielen wird.
Was erlaubt ist – und was nicht
Wer abends lange Fußball schaut, kommt am nächsten Morgen schlecht aus dem Bett. „Sich einfach krank zu melden, um morgens auszuschlafen, ist selbstverständlich nicht erlaubt“, erklärt Rechtsanwalt Christoph Burgmer. Wer vorgibt krank zu sein, riskiert eine Abmahnung oder sogar die fristlose Kündigung. Auch Auszubildende, die wegen der Fußball-WM die Berufsschule schwänzen, können vom Ausbildungsbetrieb abgemahnt werden.
Wenn der Chef einverstanden ist, kann man natürlich vereinbaren, dass man am nächsten Tag später zur Arbeit kommen darf. Wer verschläft, muss sich sofort beim Arbeitgeber melden und Bescheid geben, dass er sich verspätet. Die verlorene Zeit muss der Arbeitgeber nicht bezahlen oder er kann verlangen, dass die ausgefallene Arbeitszeit nachgearbeitet wird. Jubeln darf natürlich jeder – selbst wenn der Chef oder die Kollegen Fans einer anderen Mannschaft sind.