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Wetterfühligkeit: Was steckt dahinter?

Frau mit Kopfschmerzen

Plötzliche Wetterumschwünge sorgen für Migräne, Kälteeinbrüche lassen alte Narben schmerzen – wer wetterfühlig ist, leidet aufgrund von bestimmten klimatischen Bedingungen ganz besonders.

Datum:
13.04.2017
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Wer dicke Hagelkörner auf den Kopf kriegt, hat anschließend Beulen. Kein Zweifel, das Wetter hat in diesem Fall die Gesundheit beeinflusst. Wer sich als wetterfühlig bezeichnet, hat jedoch andere Symptome im Sinn: Migräne als Folge des Alpenföhns zum Beispiel oder schmerzende Narben aufgrund einer Kältefront.

Bei "normalem" Wetter bemerkt man nichts von den Regulationsmechanismen des Körpers, die das Nerven- und Hormonsystem beeinflussen. Manche Menschen nehmen die eigene Körperreaktion auf das Wetter jedoch subjektiv verstärkt wahr. Dieses Phänomen wird "Wetterfühligkeit" genannt. Betroffene haben eine erhöhte Ansprechbarkeit bzw. eine erniedrigte Reizschwelle ihres vegetativen Nervensystems.

Wenn das Wetter die Gesundheit bestimmt

Wetterfühligkeit ist keine eigenständige Krankheit wie beispielsweise Migräne. Vielmehr verstärken bestimmte Wetterlagen bei einigen Menschen Beschwerden wie die Tendenz zu Kopfschmerzen.

Gerade ältere oder chronisch kranke Menschen können nicht nur wetterfühlig, sondern sogar wetterempfindlich sein. Sie haben meist schwere Vorerkrankungen wie beispielsweise Rheuma. Bei Amputierten oder nach Operationen kann es bei Wetterumschwüngen zu einer Verschlimmerung der Beschwerden kommen.

Wie äußert sich Wetterfühligkeit?

Bei Wetterfühligen und -empfindlichen werden häufig Symptome wie Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Schlafprobleme und Gelenk- oder Narbenschmerzen beobachtet. Vor allem bei Wetterumschwüngen, die mit Warmfronten einhergehen oder auch bei Gewittern klagen Betroffene über Beschwerden.

Der Verlauf ist je nach Empfindlichkeit und Vorerkrankung unterschiedlich. Bei manchen stellt sich der Körper nach einer Weile auf die neuen Gegebenheiten um; bei anderen dauert der Prozess länger. Sobald sich die Wetterlage ändert, vergeht auch das Krankheitsgefühl.

Die Ursache finden

Die Wetterfühligkeit ist keine Krankheit, auch wenn sie gelegentlich mit Krankheitsgefühlen einhergeht. Daher ist eine Diagnose im eigentlichen Sinn schwierig. Da bei starken Beschwerden wie Migräne oder Gelenkschmerzen eher eine Wetterempfindlichkeit statt -fühligkeit vorliegt, ist es wichtig, dass Betroffene zum Arzt gehen und Grunderkrankungen abklären lassen.

Es müssen also nicht die Symptome, sondern die Ursachen behandelt werden. So rühren beispielsweise juckende Narben vermutlich daher, dass sich mit der Wetterlage auch die Durchblutung ändert, also das Regulationssystem des Körpers beeinträchtigt ist.

Therapie? Viele Möglichkeiten!

Für die Wetterfühligkeit machen Ärzte und Medizin-Meteorologen vor allem die Annehmlichkeiten der Zivilisation verantwortlich. Heizung und Klimaanlagen nähmen dem Körper die Übungsmöglichkeiten für die Reaktion auf Wärme und Kälte. Doch es gibt Möglichkeiten, die Symptome der Wetterfühligkeit zu lindern. Damit der Organismus trainiert wird und lernt, sich anzupassen, sollten Betroffene bei jedem Wetter an die frische Luft gehen und sich dort bewegen. Die frische Luft sorgt dafür, dass die Sauerstoffversorgung verbessert wird. Mindestens ein längerer Spaziergang am Tag hilft.

Auch Entspannungsübungen und Saunagänge können Wetterfühligen helfen, weil sie Kreislauf und Gefäße trainieren. Ebenso wichtig: ein geregelter Schlafrhythmus, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine ausgewogene Ernährung. So lassen sich Wetterextreme besser ertragen.

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