Schon Kindern wird eingeimpft, sich mindestens zweimal täglich für mindestens zwei Minuten die Zähne zu putzen. Vor allem, um Krankheiten wie Karies und Parodontitis zu verhindern. Laut Umfragen werden wir Deutsche jedoch immer fauler, wenn es ums Zähneputzen geht. Die Industrie springt auf diesen Trend auf und entwickelt Produkte, die die leichte Reinigung für Zwischendurch versprechen und sogar Zahnbürste & Co. ersetzen sollen.
In unserem Check von rollenden Zahnbürsten, Zahnpflegetüchern, Reinigungsschaum und Kautabletten konnte kein Produkt überzeugen und herkömmliches Zähneputzen ersetzen. Daher ist die richtige Zahnpflege nach wie vor wichtig. Mit dem Zähneputzen sollen die Zahnbeläge - auch Plaque genannt - auf den Zähnen und am Zahnfleischrand entfernt werden. Das ist wichtig, weil sie der Nährboden für Bakterien sind, die Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontose erzeugen. Viele gute Gründe also die Zähne morgens und abends, idealerweise nach allen Mahlzeiten, gründlich zu putzen.
Wichtiges Hilfsmittel: die Zahnpasta
Die Zahnpasta soll schonend reinigen und den Zahnschmelz nicht angreifen. Vorsicht heißt es bei Produkten, die weißere Zähne versprechen. Denn die groben Putzkörper haben eine abschleifende Wirkung, die auf Dauer die Zähne schädigt. Achten Sie auf den sogenannten RDA-Wert auf der Packung: bei Werten zwischen 30 und 70 eignet sich die Zahnpasta für die regelmäßige Anwendung. Wichtig ist auch, dass sie Fluorid enthält. Denn der Stoff unterstützt den Körper dabei, Calcium und andere Mineralien in den Zahnschmelz einzubauen und beugt so Karies vor.
Immer wieder tauchen Meldungen auf, Fluorid könne giftig sein. Allerdings liegt das Experten zufolge an einem Missverständnis. Während Fluor tatsächlich giftig ist, ist das in Zahnpasten enthaltene Salz Fluorid in geringen Mengen ungefährlich. Wer allerdings über Jahrzehnte viel zu viel Fluorid aufnimmt, dessen Knochen können brüchig und seine Nieren geschädigt werden.
-
Die richtige Zahnbürste
Bei der Wahl der Zahnbürste scheiden sich die Geister. Mit einer Handzahnbürste lassen sich die Zähne gut reinigen. Allerdings nur, wenn man die richtige Technik beherrscht. Elektrische Bürsten verzeihen dagegen mehr Anwendungsfehler. Grundsätzlich gilt: Mit wenig Druck "von Rot nach Weiß" putzen - also vom Zahnfleisch hin zu den Zähnen. Zahnbürsten oder Bürstenköpfe alle drei Monate tauschen.
Ein Problem ist, dass die Zahnbürste nicht in die Zwischenräume kommt, wo viele Speisereste hängen bleiben und Keime siedeln. Für diese Fälle gibt es Hilfsmittel wie Zahnseide oder Interdentalbürsten, die beim Reinigen helfen. Wer zusätzlich nach dem Zähneputzen mit einer antibiotischen Mundspülung gurgelt, kann die Neubildung von Zahnbelag verzögern.
Von klein auf
Bei Kindern sollte man bereits mit dem ersten Milchzahn mit der Zahnpflege beginnen - am besten mit einer kleinen und weichen Kinderzahnbürste. Das ist wichtig, da der Zahnschmelz der Milchzähne nicht so fest ist wie der Zahnschmelz der bleibenden Zähne und somit anfälliger. Je älter die Kinder werden, desto selbstständiger können sie das Zähneputzen übernehmen.