Dauerausstellung „Musterwohnung Demenz“
Wie der Wohnraum für Menschen mit Demenz gestaltet werden kann, kann jeder in dieser Musterausstellung in Jülich erfahren - einfache, gut umsetzbare, sowie kostengünstige Möglichkeiten, die eigene Wohnung „demenzfreundlicher“ zu gestalten. Dazu gehören neben praktischen Tipps auch Informationen zu technischen Unterstützungssystemen. Die Musterwohnung ist einer durchschnittlichen Wohnung nachempfunden, also realitätsnah konzipiert. Es werden einfache Fragen beantwortet wie z.B. welche Bettposition eignet sich besonders bei Menschen mit einer Demenz, wie kann ich den nächtlichen Gang zur Toilette sicher gestalten? Welche (technischen) Hilfen unterstützen die Nachtruhe der Erkrankten, aber auch der pflegenden Angehörigen?
Die Küche
Früher war sie der Mittelpunkt einer jeden Wohnung. Auch heute ist der Bereich für viele Menschen wichtig. Hier möglichst lange die Selbstständigkeit erhalten zu können, ist für viele wünschenswert. Welche Aufgaben können aufgrund der Erkrankung noch übernommen werden? Welche Hilfen gibt es? Was ist in punkto Elektrogeräte, zum Beispiel Herd, zu beachten? Auch die Nahrungsaufnahme kann im Laufe der Demenzerkrankung Schwierigkeiten darstellen. Welche kleinen Hilfsmittel bieten hier Unterstützung und erzielen eine größtmögliche Wirkung?
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Mit einfachen Accessoires Abhilfe schaffen
Helle Tischdecken, vielleicht noch gehäkelt, sind ein Problem. Das Muster ist unruhig und bedeutet für die Erkrankten Stress. Ein Wasserglas hebt sich auf dem hellen Untergrund nicht stark genug ab, so dass die an Demenz Erkrankten es nicht gut sehen können. Hier kann man mit einfarbig bunten Gläsern oder Tischdecken Abhilfe schaffen. Im Badezimmer kann buntes Klebeband das weiße Waschbecken deutlicher herausstellen. Aufkleber auf Schränken erleichtern das Finden von Alltagsgegenständen. Ein Schaukelstuhl etwa dient nicht nur der Gemütlichkeit, er gleicht den Bewegungsdrang des an Demenz Erkrankten aus.
Die eigene Biografie kann nutzen
Weiterhin gibt es eine Beratung, wie man die Biografie der an Demenz Erkrankten nutzen kann – frühere Hobbys lassen sich häufig in abgeänderter Form in die Jetztzeit hinüberretten. Das vermittelt den Erkrankten Sicherheit und Geborgenheit. Um sich besser in die Lage der Betroffenen zu versetzen, können Interessierte auch in die Rolle eines Demenzkranken schlüpfen, dessen Sinne stark beeinträchtigt sind. Mit speziellen Tremorhandschuhen spürt man die Alterszittrigkeit, Brillen simulieren die Wahrnehmungsstörung, Kopfhörer mit Tinnitus-Effekt das eingeschränkte Hörvermögen. Angehörige, aber auch Pflegekräfte können sich in der Musterwohnung viele Anregungen holen. Eine Besichtigung nach einer Anmeldung unter Tel. 02461 682-299 oder E-Mail: ac.demenz@rh.aok.de bei der AOK Service Stelle in Jülich möglich.