Für Verbrennungsopfer gibt es in Deutschland ein Netz von insgesamt 26 so genannten Verbrennungszentren. In diesen Zentren ist jeweils eine bestimmte Anzahl an Betten ausschließlich für Schwerbrandverletzte reserviert. Die Plätze werden von einer zentralen Stelle in Hamburg vergeben.
Gründe für die Einlieferung
Am häufigsten sind starke Verbrennungen durch Grillunfälle. Typisch sind auch Verbrennungen infolge von Auto- oder Arbeitsunfällen sowie von Wohnungs- beziehungsweise Hausbränden. Auch häufig sind Fälle von Verbrühungen bei Kindern.
Nach so einem Notfall wird dem Patienten ein Platz in einem der Verbrennungszentren zugeteilt. Er wird dann umgehend - meist mit einem Helikopter - in das entsprechende Verbrennungszentrum gebracht.
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Was passiert bei der Erstversorgung?
Brandverletze werden immer von einem interdisziplinären Team behandelt – bestehend aus Anästhesisten und Plastischen Chirurgen. Zudem werden bei Begleit- oder Vorerkrankungen auch Internisten, sowie die Kollegen aus der Unfallchirurgie hinzugezogen.
Zu den ersten Maßnahmen in einem Verbrennungszentrum gehört immer die Aufnahme in ein Verbrennungsbad. Hier werden die Wunden der Patienten zunächst gereinigt und die Blasen abgetragen. Dabei verschaffen sich die Ärzte einen ersten Überblick über das Ausmaß der Brandverletzung. Zudem werden die Atemwege überprüft und Gefäßzugänge für Infusionen und Medikamente gelegt.
Weitere Behandlung
Bei oberflächlichen Verbrennungen kommen häufig spezielle Verbände zum Einsatz, die schmerzstillend und entzündungshemmend wirken und unter denen die Wunden abheilen. Bei tiefen Verbrennungen tragen die Chirurgen die verbrannten Hautschichten ab. Von einem nicht verbrannten Bereich wird Haut entnommen und entsprechend verpflanzt. In speziellen Fällen kann auch Haut von Organspendern, künstliche Haut oder im Labor gezüchtete Haut zum Einsatz kommen.
Neben der intensivmedizinischen und schmerztherapeutischen Betreuung gehört auch die Miteinbeziehung der Angehörigen zur Therapie der Verbrennungschirurgie. Hierfür steht bedarfsweise ein Team aus erfahrenen Psychologen und Seelsorgern zur Verfügung.