Toxoplasmose ist eine Infektionserkrankung mit dem einzelligen Erreger Toxoplasma gondii. Dieser gehört zu den erfolgreichsten Parasiten überhaupt, denn weltweit ist circa ein Drittel der Bevölkerung infiziert. In Deutschland sind circa 50 Prozent der Bevölkerung betroffen, wobei die Infektionsrate pro Lebensjahr ansteigt und bei den 70-Jährigen bereits 70 Prozent beträgt.
Nach einer durchgemachten Toxoplasmose ist der Mensch zeitlebens immun gegen die Toxoplasmoseerreger, allerdings bleiben die Parasiten im Körper ihres Wirts, ohne dass sich die Parasiten ausbreiten. Hierbei handelt es sich um eine versteckte Infektion.
Symptome
Die wenigsten Menschen bemerken eine Infektion mit dem Erreger Toxoplasma gondii, da ein gesundes Immunsystem mit dem Parasiten ohne merkbare Beschwerden fertig wird. Nur in Einzelfällen kann es zu Lymphknotenschwellungen im Halsbereich, leichtem Fieber sowie grippeähnlichen Beschwerden kommen. Problematischer stellt sich die Situation für Menschen mit einer Immunschwäche dar, da sich bei ihnen der Erreger ausbreiten und Organe, wie das Gehirn oder das Auge befallen kann.
Gefährlich sind die Toxoplasmose-Erreger auch für das ungeborene Kind, wenn sich die Mutter während ihrer Schwangerschaft zum ersten Mal mit Toxoplasmose infiziert. In diesen Fällen kann der Erreger von der Mutter auf das Kind übertragen werden. In der Folge kann es zu Fehlgeburten sowie Fehlbildungen beim ungeborenen Kind führen.
Infektionswege
Der Infektionsweg einer Toxoplasmose verläuft häufig über Katzenkot, der entweder bei der Gartenarbeit durch kontaminierte Erde oder bei der Reinigung der Katzentoilette übertragen werden kann. Die Toxoplasmoseerreger, die von Katzen ausgeschieden werden, können in feuchter Erde oder Sand bis zu mehreren Jahren überleben. Deswegen ist es wichtig, sich nach der Gartenarbeit oder dem Reinigen der Katzentoilette gründlich die Hände zu waschen. Das Gleiche gilt für Kinder nach dem Spielen in Sandkästen, wenn Katzen hierzu Zugang haben.
Außerdem kann der Toxoplasmose-Erreger über den Verzehr von rohem sowie nicht richtig gegartem Fleisch übertragen werden. Dies betrifft vor allem Schweine- oder Schaffleisch. Wer kein Risiko eingehen will, sollte auf den Verzehr von rohem Fleisch verzichten bzw. Fleisch immer gut durchbraten. Auch Gemüse sollte man immer gründlich waschen, da man sich hierüber ebenfalls infizieren kann.
Vorsorge
Das Robert Koch Institut (RKI) empfiehlt, dass sich Schwangere generell auf Toxoplasmose hin untersuchen lassen sollten, da das Risiko besteht, dass sich das ungeborene Kind infiziert. Hierzu ist eine Blutprobe und deren Untersuchung auf Toxoplasmose-Antikörper erforderlich. Wenn die Probe negativ ist, rät das RKI den werdenden Müttern sich alle acht Wochen auf Toxoplasmose hin untersuchen zu lassen, um eine Infektion frühzeitig erkennen und behandeln zu können.
Lassen sich im Blut sogenannte IgM-Antikörper nachweisen, kann dies bedeuten, dass sich die Mutter bereits vor der Schwangerschaft mit Toxoplasmose infiziert hat oder dass die Mutter akut infiziert ist. Deswegen sind in diesem Fall weitere Antikörperuntersuchungen erforderlich, die Informationen liefern können, ob eine akute Infektion vorliegt. In diesem Fall muss sofort eine Behandlung mit Antibiotika eingeleitet werden. Die Kosten von circa 16 Euro für einen Toxoplasmose-Test werden nicht von allen Krankenkassen übernommen.
Therapie
Die Behandlung einer Toxoplasmose umfasst die Gabe spezieller Antibiotika, wobei die Dauer der Behandlung von der Schwere der Erkrankung abhängig ist (in der Regel etwa drei Wochen). Erwachsene mit einem intakten Immunsystem müssen in aller Regel nicht behandelt werden, es sei denn, dass es bei ihnen zu einer Augenbeteiligung gekommen ist. Auch Patienten mit einer geschwächten Immunabwehr sollten sich bei einer nachgewiesenen Toxoplasmose-Infektion unbedingt behandeln lassen, da ihr Immunsystem nicht im Stande ist, die Toxoplasmose-Erreger in Schach zu halten.