Generell wird Air Berlin voraussichtlich ab Ende Oktober nicht mehr unter eigener Flugnummer fliegen, spätestens ab dem 28. Oktober. Schon Ende September war bekannt geworden, dass Air Berlin die verbliebenen Routen auf der Langstrecke ab dem 15. Oktober nicht mehr bedienen wird; die Tickets verlieren ihre Gültigkeit. Von den Flugstreichungen sind insgesamt mehr als 200.000 Tickets betroffen.
Stornierungen und Erstattungen
-
-
-
-
-
Kundenschutz bei Insolvenz gefordert
„Schutz für alle Flugreisenden ist längst überfällig“, sagt Kay P. Rodegra, Anwalt für Reiserecht. Für den Fall der Insolvenz einer Fluggesellschaft fordern die Verbraucherzentralen seit Jahren einen Insolvenzschutz für alle Flugreisenden, nicht nur bei Pauschalreisen. „Bei einer Pauschalreise ist der Kunde im Fall einer Pleite des Reiseveranstalters nämlich abgesichert und bekommt bei Nichtdurchführung der Reise vom Versicherer sein Geld wieder“, konkretisiert der Reiserechtsexperte.
Die Verbraucherzentralen hätten bereits in drei Verfahren gegen die Vorauskassepraxis verschiedener Fluggesellschaften geklagt und seien vor dem Bundesgerichtshof (BGH) gescheitert. Die Richter begründeten ihre Urteile damit, dass Zulassungs- und Aufsichtsbestimmungen das Insolvenzrisiko deutlich verringern würden.
Wie geht es weiter?
Während der Übernahme wird die Lufthansa im Betrieb noch mindestens ein halbes Jahr improvisieren müssen, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Das werde nicht völlig reibungslos gehen, ein stabiler Betrieb sei in sechs bis neun Monaten zu erwarten.
Spohr kündigte zugleich ein Angebot an, um im Ausland gestrandeten Passagieren der Air Berlin die Heimreise zu einem fairen Preis anzubieten, sofern es die Kapazitäten dafür gebe. Aus Sicht Spohrs wird das Aus für Air Berlin die Ticketpreise nicht nach oben treiben, da sich der Wettbewerb in Europa und auch weltweit weiter verschärfen werde.
Mit Material von ZDF, dpa, afp