Verglichen mit einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall ist diese Erkrankung in der breiten Bevölkerung relativ unbekannt. Dabei ist etwa jeder zehnte Mensch in einem Alter über 65 Jahre von einer Herzschwäche betroffen. Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie erkrankt sind, weil sie die typischen Symptome erstmal als normale Alterserscheinungen fehldeuten.
Eine Herzinsuffizienz äußert sich meist durch Atemnot und Probleme beim Luftholen, schwere Beine und Beklemmung oder einem Engegefühl in der Brust. In der Folge kommt es oft zu einem massiven Leistungsabfall. Erkrankte sind schnell müde und ohne Antrieb. Schon das Treppensteigen weniger Stufen oder das Heben eines Wasserkastens kann zu massiven Atemproblemen führen.
Therapiemöglichkeiten
Viele Erkrankte benötigen einen implantierten Defibrillator, auch zum Schutz vor gravierenden Herz-Rhythmus-Störungen oder einem plötzlichen Herztod. Die Herzinsuffizienz an sich ist nur in sehr wenigen Fällen ursächlich heilbar. Vielmehr geht es darum, den Erkrankungsverlauf zu verlangsamen und Betroffenen ein möglichst hohes Maß an Lebensqualität zu ermöglichen. Viele Betroffene stehen auf einer Transplantationsliste und warten auf ein Spenderherz. In der Therapie kann eine Fülle an Medikamente nötig werden, deren Einnahme genau mit dem Kardiologen besprochen werden muss. Meist kommen dabei Betablocker, Wassertabletten, Blutverdünner und Medikamente, die den Umbau von Narben- und Bindegewebe reduzieren sollen, zum Einsatz.
Zusätzlich ist oft eine sogenannte Resynchronisationstherapie wichtig, weil die elektrische Erregungsleitung im Herzen gestört ist. Dabei bekommen die Patienten eine Sonde implantiert, die eine Resynchronisation des Herzens ermöglicht. Über eine implantierte Sonde in der Lungenarterie ist zudem eine sehr moderne Form der Kontrolle möglich. Patienten können täglich mit einem Kissen und einem speziellen Gerät über Induktion ihre Herzwerte (besonders den Rückstau von Blut und Wasser in die Lunge) übermitteln, die in spezialisierten Kliniken überwacht und aufgezeichnet werden können. Das ermöglicht eine sehr individuelle Therapie und im Notfall ein schnelleres Eingreifen.
Betroffene sind oft auf die Hilfe von Familienmitgliedern und Freunden angewiesen, weil sie schnell in Notsituationen geraten können. Die Krankheit mit ihren Einschränkungen kann auch die Psyche sehr belasten. In jedem Fall ist eine Umstellung des Lebensstils erforderlich. Leichter Sport (so viel wie möglich ist), Gewichtsreduktion und eine gesunde möglichst fettarme und vitaminreiche Ernährung können ebenfalls positiven Einfluss nehmen, um möglichst viel Lebensqualität zu erhalten.