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Behandlung bei Tendinose

Umgangssprachlich auch bekannt als Tennisarm

Tennisarm

Krankengymnastik oder Operation? Eine standardisierte Behandlung gibt es noch nicht. Nur wenige Betroffene werden richtig therapiert. Ein Orthopäde erläutert, welche Therapiemethode bei einer Tendinose individuell sinnvoll ist.

Datum:
11.12.2018
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Tendinose ist der medizinische Oberbegriff für Sehnenveränderungen, die im ganzen Körper auftreten können. Betroffen sind häufig die Hände, aber auch der Ellenbogen, der Schulterbereich oder die Knie. Dabei unterscheiden Ärzte verschiedene Formen der Sehnenveränderungen: Zum einen handelt es sich um degenerative Sehnenveränderungen infolge von Überbelastung oder Verschleiß, zum anderen um durch eine Verletzung bedingte, so genannte traumatische, Veränderungen. Insbesondere im Hinblick auf die Behandlung wird auch zwischen Sehnenveränderungen mit geringer Schädigung der Sehnenstruktur (wie zum Beispiel Reizungen) und heftigen, strukturellen Schäden (unter anderem Rupturen) differenziert.

Ein vielen Menschen geläufiger Begriff ist die mit der Tendinose im weiteren Sinn verwandte Sehnenscheidenentzündung. Bei einer Sehnenscheidenentzündung kommt es zu einer Entzündung des Bindegewebes (Sehnenscheiden), das besonders beanspruchte Sehnen (wie zum Beispiel an den Händen und Unterarmen) umgibt und in dem die Sehnen hin und her gleiten. Eine Sehnenscheidenentzündung tritt aber nur in Körperbereichen auf, in denen es Sehnenscheiden gibt. Im Schulterbereich oder an den Beinen ist das nicht der Fall. Liegen hier Sehnenveränderungen vor, fallen sie unter den Begriff Tendinose.

Ursachen und Symptome

Viele Sehnenveränderungen entstehen durch Überlastung oder Verschleiß. Vor allem immer wiederkehrende, dauernd ausgeführte Bewegungen begünstigen eine Tendinose. Auch der altersbedingte Verschleiß kann eine Rolle spielen. Darüber hinaus können Sehnen durch ein akutes Trauma, also durch Einfluss von außen, geschädigt werden. Häufig führen Stürze, aber auch zu ruckartige Bewegungen zu derartigen Schädigungen.

Eine Tendinose äußert sich durch Schmerzen, die oft nur unter bestimmten Bewegungen auftreten. Meist ist das dann genau die Belastung, die die Beschwerden verursacht hat (zum Beispiel Überkopfbewegungen beim Hanteltraining oder die Schlagbewegung beim Tennis). Typisch ist, dass die Schmerzen sich bei weiterer Belastung immer mehr verstärken, bis die entsprechende Bewegung quasi unmöglich erscheint.

Verschiedene Therapieformen

Bei der Behandlung von Tendinosen gibt es grundsätzlich zwei Optionen: Zum einen die konservative Therapie, bei der ohne Operation behandelt wird. Konservativ werden zumeist Sehnenveränderungen therapiert, die ohne akutes Trauma durch Überlastung, ein falsch ausgerichtetes Muskeltraining oder übertriebenes Training und durch Verschleiß entstehen. Hierfür gibt es eine Reihe von Behandlungsoptionen. Besonders erfolgversprechend ist eine gezielte Krankengymnastik, bei der der Heilungsprozess der Sehne durch Dehnübungen und moderate, aktivierende Muskelübungen gefördert werden soll. Auch Maßnahmen der manuellen Therapie und mobilisierende Massagen fördern die Durchblutung des Gewebes und erhöhen die Elastizität der Sehne. Hilfreich ist, wenn der Patient Dehn- und Kräftigungsübungen regelmäßig in seinen Alltag integriert, auch außerhalb der verordneten Krankengymnastik. Zusätzlich kann vorübergehend auch eine schmerzlindernde Medikation helfen. Darüber hinaus gibt es eine ganze Palette an weiteren konservativen Therapieverfahren wie zum Beispiel eine Reizstrombehandlung oder Kälte-/Wärme-Therapie oder eine Stoßwellentherapie. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt. Daher werden die Kosten hierfür meist nicht oder nicht komplett von der Krankenkasse übernommen.

Operiert werden nur verletzungsbedingt entstandene, strukturelle Sehnenschäden oder degenerative strukturelle Sehnenveränderungen, die durch konservative Therapiemethoden auch nach Monaten nicht heilen. Da Sehnen wenig durchblutet sind, regenerieren sie sich schlechter als anderes Gewebe und ihre Heilung dauert länger. Entsprechend sind die Chancen, dass die Sehne nach dem operativen Eingriff einheilt, nicht immer optimal. Ob eine Sehne nach OP wirklich ausheilt, hängt vom Alter und Zustand der geschädigten Sehne ab. Grundsätzlich heilen Sehnen bei jüngeren Patienten deutlich besser als bei älteren. Ärzte wägen daher bereits im Vorfeld einer Operation ab, welcher Patient davon nachhaltig profitiert.

Prognose

Sowohl konservative als auch operative Therapieoptionen erfordern Geduld. Bei der konservativen Behandlung dauert es in der Regel mehrere Monate, bis die Beschwerden nachlassen. Nach einer Operation müssen sich Betroffene mindestens sechs Wochen lang schonen, bevor sie mit einem sanften Aufbautraining beginnen können. Bis die volle Sport- und Belastungsfähigkeit erreicht wird, dauert es oft bis zu einem Jahr.

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