Die Niere ist ein paarig angelegtes und lebenswichtiges Organ unseres Körpers. Die Bedeutung ihrer Funktionen und die Wichtigkeit einer nierengesunden Lebensweise wird oft unterschätzt. Sie ist das zentrale Organ zur Ausscheidung von Endprodukten des Stoffwechsels und zur Ausscheidung von Giftstoffen aus dem Körper durch Bildung des Harns.
Zudem ist die Niere wichtig für die Balance des Wasserhaushalts, die langfristige Einstellung des Blutdrucks und die Kontrolle des Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalts im Körper. Die Filtrierleistung der Nieren ist beeindruckend. Täglich durchfließen etwa 1800 Liter Blut die beiden Organe zur Reinigung und Bildung von Primärharn und Urin.
Schleichend beginnende Nierenerkrankungen
Die rotbraun gefärbten, kleinen, aber über ein weitverzweigtes Filtersystem verfügenden Nieren greifen in zahlreiche Prozesse des Körpers ein. Krankheiten, die dieses Organ betreffen, deuten sich oft über eine verminderte Harnausscheidung, Wasseransammlungen im Körper, Blut im Urin, Schmerzen in der Bauchregion oder Bluthochdruck an.
Der zuständige Mediziner ist ein Nephrologe, der über eine körperliche Untersuchung, eine Blutentnahme, Urinproben und eine Ultraschalluntersuchung oder endoskopische Verfahren oft schon eine genaue Diagnose stellen kann.
Über zwei Millionen Deutsche betroffen!
Die Niere ist ein entscheidendes Organ zur Aufrechterhaltung unseres Säure–Basen–Haushalts. Gerät dieser aus den Fugen, können gravierende Krankheiten wie Diabetes, Gicht, Osteoporose oder Arthritis die Folge sein.
Eine erste mögliche und häufige Erkrankungsform aber sind Infektionen und Entzündungen der oberen oder unteren Harnwege durch Protozoen, Viren oder Pilze. Darüber hinaus führen eine ungesunde Lebensweise und speziell der übermäßige Konsum von Fleisch und Alkohol bei etwa zehn Prozent aller Deutschen zur Ausbildung von Nierensteinen.
Wann wird eine neue Niere notwendig?
Neben der Entzündung der zentralen Filtereinheiten der Niere, der sogenannten Globuli, ist auch eine akute oder chronische Niereninsuffizienz ein mögliches Krankheitsbild. Dabei ist die Filterfunktion der Niere aufgrund einer lang anhaltenden Schädigung oft für immer beeinträchtigt. Weitere mögliche Nierenerkrankungen entstehen durch Zysten oder Nierenkarzinome. Kommt es zum akuten Nierenversagen, entsteht ein lebensbedrohlicher Zustand.
Obwohl sich einige Nierenerkrankungen gerade am Anfang medikamentös behandeln lassen, können viele von ihnen in letzter Konsequenz zu einer Nierenersatztherapie führen. Wenn das Organ nicht mehr in der Lage ist, den Körper von Stoffwechselabbauprodukten, Giften oder übermäßiger Flüssigkeit zu befreien, ist in der Regel eine Nierentransplantation oder eine lebenslange Dialyse die Folge.
Nierengesunde Lebensweise
Der Körper verliert täglich große Mengen an Wasser. Ein Verlust, der ausgeglichen werden muss. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig für die Nieren, besonders für Kinder, Senioren und Sportler. Eineinhalb bis zwei Liter am Tag sind empfohlen, bei hohen Temperaturen oder körperlicher Anstrengung noch mehr, am besten Wasser oder Tee. Der Urin sollte in der Regel klar und hell sein. Eine Trübung oder Verfärbung weist mitunter auf eine Fehlfunktion hin.
Ebenso wichtig ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit wenig Salz und wenig fettreichen Speisen. Alkohol sollte nur in Maßen genossen und auf das Rauchen komplett verzichtet werden. Übergewicht und Bluthochdruck sind Risikofaktoren für Diabetes Typ-2 und in letzter Konsequenz auch für viele Nierenerkrankungen. Bewegung und leichter Ausdauersport hingegen helfen, diesen entsprechend vorzubeugen.
Zur Vorsorge
Nierenerkrankungen beginnen oft schleichend und werden deshalb oft spät entdeckt. Ein regelmäßiger Check Up beim Arzt mit Kontrolle der Blutwerte und des Urins (zum Beispiel der Check Up 35) ist auch in Sachen Nierengesundheit zu empfehlen.