Unser Rücken muss einiges aushalten. Egal ob langes Stehen, Sitzen oder körperliche Arbeit: Viele Betroffene klagen dann besonders häufig über Beschwerden. Denn wenn der Rücken über einen längeren Zeitraum in einer bestimmten Position verharrt, kommt es zu Verspannungen und Muskelbeschwerden. Unterschiedliche Arbeitssituationen lösen dabei ganz verschiedene Beschwerden aus. Rückenschmerzen können allgemein gesehen auf sehr viele unterschiedliche Krankheitsbilder hindeuten, zum Beispiel auf eine Blockade, einen Bandscheibenvorfall oder Muskelbeschwerden.
Sitzen ist ungesund!
Menschen, die viel sitzen, haben beispielsweise häufig Probleme im unteren Rücken. Denn durch die einseitige, dauerhafte Belastung, werden die Bandscheiben zusammengedrückt. Dadurch entweicht Gewebsflüssigkeit, die Bandscheiben mit Nährstoffen versorgt. Werden die Bandscheiben für einen längeren Zeitraum zusammengedrückt, ist umso weniger Gewebsflüssigkeit vorhanden. Erst beim Aufstehen können sich die Bandscheiben, ähnlich wie ein Schwamm, wieder mit Flüssigkeit und Nährstoffen vollsaugen und werden entlastet.
Wer lange sitzt, sollte deshalb vor allem darauf achten, regelmäßig seine Sitzposition zu wechseln. Dabei kommt es nicht darauf an, dass man besonders gerade sitzt oder immer der Rücken an die Lehne gedrückt wird. Wichtiger ist, dass es zu keiner einseitigen Belastung kommt. Vielsitzer sollten sich also regelmäßig „vom Hocker reißen lassen“, aufstehen, bewegen und möglichst viele unterschiedliche Sitzpositionen wählen.
Gutes Schuhwerk entlastet
Zu einer einseitigen Belastung kann es auch bei Menschen kommen, die lange stehen. Ähnlich wie beim Sitzen, liegt die größte Belastung auch in diesem Fall auf der Rumpf- und Lendenmuskulatur. Zusätzlich kann es zu Nacken- und Schulterbeschwerden kommen, wenn Personen im Stehen häufig nach unten blicken müssen.
Wer lange steht, sollte deshalb in gutes Schuhwerk investieren. Das heißt Schuhe kaufen, die entsprechend gedämpft sind und die Füße beim langen Stehen gut polstern. Ebenso wichtig: Nicht nur auf einer Stelle stehen bleiben, sondern regelmäßig das Gewicht von einem auf den anderen Fuß verlagern. Dadurch werden verschiedene Muskelgruppen aktiviert, die Belastung ist nicht einseitig.
Heben und Tragen
Menschen, die körperlich schwer arbeiten und zum Beispiel im Alltag viel heben oder tragen, müssen besonders auf die richtige Hebetechnik achten. Denn wer falsch hebt, belastet die Wirbelsäule falsch. Das kann langfristig beispielsweise zu Muskelverspannungen oder im schlimmsten Fall zu einem Bandscheibenvorfall führen.
Wichtig: Gerade aus den Knien heben. Das heißt, man sollte mit dem ganzen Körper gerade nach unten in die Knie gehen – ganz ähnlich wie bei den klassischen Kniebeugen. Auf keinen Fall sollte man sich nach vorne überbeugen, denn sonst wird die Belastung auf die Bandscheiben punktuell zu groß.
Was man selbst tun kann...
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Ab zum Arzt!
Wenn die Beschwerden nach einer Woche nicht weniger werden oder sich sogar zusätzlich verschlimmern, sollte man einen Arzt aufsuchen. Schmerzmittel oder Medikamente zur Muskelentspannung können die Schmerzintensität deutlich verringern und dafür sorgen, dass eine Entzündung abklingt.
Je nach Befund kann der Arzt auch zu einer weiterführenden Diagnostik, beispielsweise Röntgen oder MRT raten, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen und die weitere Therapie abzuklären.
Rückenfitness hilft
Damit Beschwerden gar nicht erst entstehen, sollte man sich ausreichend bewegen und fit halten. Dazu eignet sich zum Beispiel ein ganzheitliches Training im Fitnessstudio, bei dem alle Muskeln gleichermaßen trainiert werden. Viele Krankenkassen unterstützen die Präventionsmaßnahmen, in dem sie spezielle Rückenschulungsprogramme anbieten oder zertifizierte Sportkurse bezuschussen.