Von Spendensammlern sollte man sich niemals überrumpeln lassen – so lautet der Rat von Burkhard Wilke vom DZI: „Gerade wenn ich im öffentlichen Raum angesprochen werde, sollte ich das nur machen, wenn ich Zeit habe, nur dann kann ich die Sinne aufsperren“. Zudem sollte man sich vorher überlegen, wofür man sich interessiert und wen oder was man mit Spenden unterstützen will – sind es Tiere, Menschen, die Natur als Ganzes?
Denn die Entscheidung kann man normalerweise nicht revidieren: „Viele Menschen wissen, dass sie bei Vertretersituationen an der Haustür ein gesetzliches Widerrufsrecht haben. Das gilt bei Spendenwerbung oder einer Fördermitgliedschaft aber nicht. Denn hier gibt es keine Gegenleistung.“ Zwar würden seriöse Organisationen freiwillig ein Widerrufsrecht einräumen, unseriöse Organisationen aber eben nicht.
Spendensiegel gibt Sicherheit
Wobei nicht nur unseriöse Organisationen mit betrügerischen Absichten ein Problem darstellen würden, sondern auch inkompetente Organisationen mit eigentlich hehren Zielen: „Vor beiden sollte man sich hüten – auch wenn einen nicht alle über den Tisch ziehen wollen.“ Generell solle man Organisationen meiden, die nur auf Emotionen setzen oder die keine Transparenz gewährleisten.
Vertrauen könne man Organisationen, die das Spendensiegel des DZI tragen, da dieses unter anderem bescheinige, dass die Spendenwerbung wahr und sachlich ist, dass die Spendengelder zweckgerichtet und sparsam verwendet werden und dass es eine funktionierende Planung und Kontrolle gibt. Wilke: „Für die Siegel müssen die Organisationen einen freiwilligen Antrag stellen, den wir für ein Jahr anerkennen.“ 30 Prozent der Anträge würden abgelehnt, in einigen wenigen Fällen sei das Siegel wieder aberkannt worden.
Auch ohne Siegel seriös
Natürlich gebe es seriöse und kompetente Organisationen, die kein Siegel tragen. Um die zu finden, müsse man als potenzieller Spender allerdings selbst recherchieren, wobei auch dabei das DZI helfen könne, das auf seiner Internetseite eine Negativliste von nicht förderungswürdigen Organisationen zusammengestellt hat.
Habe man schließlich eine vertrauenswürdige Organisation gefunden, sei es sinnvoll auf eine Weise zu spenden, die eine hohe Planungssicherheit und einen geringen Verwaltungsaufwand garantiert. Ersteres, indem man einen Vertrag über eine Fördermitgliedschaft abschließe: „Die ist wertvoll für Organisationen, sie können planen. Das rentiert sich über viele Jahre.“ Letzteres, indem man nicht auf Zweckbindung der Spenden bestehe: „Kompetente Organisationen können besser arbeiten, wenn die Spenden nicht zweckgebunden sind. Denn das ist von der Verwaltung her aufwendig.“ Und schließlich solle man seine Spenden nicht zu breit streuen: „Ich sollte mich auf höchstens zwei Organisationen konzentrieren. Besser zweimal 25 Euro spenden, als fünfmal zehn Euro“, empfiehlt Burkhard Wilke.