Allein in Deutschland leiden etwa 800.000 Menschen unter rheumatoider Arthritis. Sie zählt damit zu den häufigsten chronisch-entzündlichen Rheuma-Erkrankungen. Frauen betrifft es dreimal häufiger als Männer. Die rheumatoide Arthritis kann in jedem Lebensalter auftreten, sogar im Kindesalter.
Die Autoimmunerkrankung wird auch chronische Polyarthritis genannt und ist eine der folgenschwersten rheumatischen Erkrankungen. Unbehandelt führt sie langfristig zu Gelenkentzündungen, die eine Schwerbehinderung und eine Berufsunfähigkeit zur Folge haben können. In diesem Zusammenhang kommt der frühzeitigen Diagnose und den damit verbundenen rechtzeitig eingeleiteten Behandlungsmaßnahmen eine besonders große Bedeutung zu.
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Symptome
Die Bezeichnung „Arthritis“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Gelenkentzündungen.“ Bezeichnenderweise treten bei der rheumatoiden Arthritis die Entzündungen vor allem in den Gelenken auf. Seltener sind andere Organe, wie Tränen- oder Speicheldrüsen, Lunge, Herz, Blutgefäße und Augen beteiligt. Häufig sind die Grund- und Mittelgelenke der Finger und Zehen betroffen. Darüber hinaus finden sich die Entzündungen aber auch in den Hand-, Knie, Schulter, Hüft- oder Fußgelenken sowie in der oberen Halswirbelsäule.
Erste Anzeichen sind meist plötzliche Schmerzen, Schwellungen sowie die „Morgensteife“, bei der die Betroffenen über eine Unbeweglichkeit nach dem Aufstehen klagen. Typisch ist ein Verlauf in Schüben. Bei einer ungebremsten Entzündung setzen Gelenkverformungen sowie irreversible Zerstörungsprozesse der Gelenke ein, die mit gravierenden Fehlstellungen und Funktionseinschränkungen im Alltag einhergehen. In schweren Fällen drohen Behinderung und Invalidität. Bei etwa 30 Prozent der Betroffenen sind zudem kleine Veränderungen des Bindegewebes, sogenannte Rheumaknoten, zu beobachten. Diese kleinen harten Knötchen entstehen durch die Abwehrreaktion des Immunsystems.-
Diagnose
Je früher die Diagnose gestellt und die Erkrankung behandelt wird, desto besser lässt sich das Voranschreiten der Gelenkzerstörung verhindern. In Laboruntersuchungen können bei Betroffenen im Blut Rheumafaktoren und Entzündungsmarker festgestellt werden. Zudem werden bei rheumatoider Arthritis spezielle Antikörper (CCP-Antikörper) gegen bestimmte Eiweiße im Blut nachgewiesen.
Röntgenuntersuchungen geben Auskunft über das Ausmaß der Schädigungen in den Gelenken. Andere bildgebende Verfahren wie zum Beispiel die Ultraschalluntersuchungen geben Hinweise auf die aktive Entzündung. Entzündliche Veränderungen der Gelenkinnenhaut und Gelenkergüsse können bei der Ultraschall-Untersuchung gut analysiert werden.
Therapie
Die wesentlichen Ziele der Therapie bestehen in der Schmerzlinderung, der Hemmung entzündlicher Schädigungsprozesse sowie im Erhalt intakter Gelenke. Hierzu ist insbesondere eine frühzeitige und kontinuierlich angepasste medikamentöse Therapie erforderlich.
Zur Linderung der Schmerzen und der Entzündung stehen Rheumaschmerzmittel und Kortison zur Verfügung. Kortison wirkt zwar auf die Entzündung schnell und effektiv, hat aber auf Dauer starke Nebenwirkungen. Die medikamentöse Therapieeinstellung orientiert sich an der Schwere der Erkrankung sowie an der individuellen Krankheitssituation des Betroffenen.
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Neben der medikamentösen Behandlung stellen physikalische Therapien zur Schmerzlinderung sowie eine Physiotherapie zur Wiederherstellung der Beweglichkeit und Mobilität weitere wichtige Behandlungsbausteine dar.
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