Kroatien bietet endlose Küsten und über 1200 Inseln. Kein Wunder, dass vor allem Segel-Fans ins Schwärmen geraten, aber nicht nur die. Denn im türkisfarbenen, glasklaren Meer können Wasserratten nach Herzenslust Baden, Schnorcheln oder Surfen. Kroatien ist im touristischen Aufwind – ob beschaulich oder feierwütig, alles ist möglich.
Spring Break in der kroatischen Partymetropole Novalja auf der Insel Pag ist etwas für viele junge Leute. Meist Studenten aus ganz Europa feiern hier in den Frühlingsferien. Ganz im Süden von Kroatien liegt Dubrovnik, die „Perle der Adria“, eine Stadt mit jahrhundertealter Geschichte. Die Altstadt gehört seit 1979 zum Unesco-Weltkulturerbe.
Die Küsten Portugals
In Portugal lockt vor allem die Westalgarve. Während Millionen Touristen in den Süden stürmen, sind die Steilküsten hier noch ursprünglich und wenig besucht – und ein Paradies für geübte Surfer. Das Klima ist rauer, die Wellen höher. Wer eher warmes Wasser und ein angenehmes subtropisches Klima mag, findet es im Süden der Algarve. Mehr als fünf Millionen Urlauber strömen jedes Jahr an Portugals Sonnenküste. Zwischen Lagos und Faro herrscht von Juni bis September Hochbetrieb. Im Hinterland, in den Bergen der Serra Monchique, bestimmt noch die Landwirtschaft das Leben der Menschen. Von Juni bis August sind hier die Korkschäler, die Tiradores, zu Gange. Es ist eine richtige Kunst, die Korkeichen zu ernten. Der Kork wird für Korken und als Dämmstoff oder Bodenbelag genutzt. Für viele ist die schönste Stadt der Region Tavira, das Venedig der Algarve. Hier geht es noch beschaulich zu, trotz der Touristen. An der Algarve findet man also beides: Rummel und Ruhe.
Beeindruckende Steilküsten bietet Madeira. Die portugiesische Insel liegt westlich vor Marokko. Sie wird auch die Blumeninsel genannt. Für Nervenkitzel sorgt eine Fahrt mit den einzigartigen Korbtaxis, die mit 50 Sachen durch die Gassen von Funchal, der Hauptstadt Madeiras, fahren. Es ist eines von vielen Erlebnissen, welche die Insel zu bieten hat.
Günstige Alternative zur Türkei
Eine weitere Alternative sind die Strände Bulgariens. An der Schwarzmeerküste ist es so voll wie seit Jahren nicht mehr. Lange hat das Land versucht, als Billigziel Urlauber anzulocken. Ein Bier kostet umgerechnet gerade mal 1,50 Euro. Für zwei Wochen All inklusive kommt man bereits mit 1200 Euro pro Person aus.
Touristen aus allen Teilen Europas strömen hierher – was auch der politischen Situation in anderen Ländern geschuldet ist. Die Zahl der russischen Touristen war zuletzt wegen der Ukraine-Krise zurückgegangen, jetzt setzt man verstärkt auf westeuropäische Gäste.
Was sagen die Veranstalter?
Bis Ende Januar verzeichneten die Reisebüros nach Daten der GfK-Konsumforscher bisher ein Umsatzplus von zusammengerechnet sechs Prozent für das wichtige Sommergeschäft gegenüber dem schwachen Vorjahreszeitraum. „Viele Deutsche haben ihren Haupturlaub noch früher gebucht als sonst – zum Teil schon im November und Dezember vergangenen Jahres“, erläutert Norbert Fiebig, der Präsident des Branchenverbandes DRV.
Hoch im Kurs für die schönsten Wochen des Jahres steht Griechenland. Hellas steigt einer GfK-Analyse zufolge nach den Balearen zum zweitstärksten Urlaubsziel der Bundesbürger auf. Im Vergleich zum bislang schwächsten Sommer im Jahr 2012 hätten sich die Griechenland-Umsätze der Reisebüros mehr als verdreifacht. Gefragt seien auch Bulgarien oder Kroatien. Kreuzfahrten würden immer beliebter. Städtereisen verlieren dagegen nach den vergangenen Anschlägen an Attraktivität.
Nicht im Trend
Nach wie vor meiden Deutschlands Urlauber den Angaben zufolge die Türkei. Ende Januar lagen die Buchungsumsätze für das Land 58 Prozent unter dem Stand von 2016. Im vergangenen Jahr hatte es bereits einen Einbruch um 40 Prozent gegeben. Ägypten kehrte in der Gunst der Urlauber dagegen wieder zurück, ist aber noch weit entfernt von früheren Höchstständen. Mit Buchungen für die USA halten sich die Bundesbürger dagegen bisher zurück. „Ob das Minus von neun Prozent auf die Politik des neuen Präsidenten Donald Trump zurückzuführen ist oder auf den starken Dollar, der Reisen in das Land verteuert, lässt sich derzeit nicht eindeutig beantworten“, sagt GfK-Expertin Dörte Nordbeck.
Mit Material von dpa