Die Retinopathia centralis serosa (RCS) ist eine Erkrankung der Netzhaut des Auges. Durch ein brüchiges Blutgefäß in der Aderhaut tritt Flüssigkeit aus und dringt in und unter die Netzhaut des Auges. Dadurch hebt sich die Netzhaut ab. Die Folge sind Sehstörungen.
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Auslöser und Therapie
Man geht davon aus, dass RCS etwas häufiger auftritt, als bei 1 von 10.000 Personen. Die Ursache ist bislang unbekannt. Als Auslöser wird jedoch Stress diskutiert, denn der typische Patient ist männlich, zwischen 20 und 50 Jahre alt, beruflich aktiv, ehrgeizig und oft in einer verantwortungsvollen Position. Eine sogenannte Typ A-Persönlichkeit, die mit erhöhter Konzentration des Stresshormons Kortisol im Blut einhergehen kann. Oft haben Patienten auch eine große psychische Belastung, beispielsweise wegen einer Scheidung oder Schulden. Natürlich entwickelt aber nicht jeder gestresste Mensch diese Augenkrankheit. Auch genetische Ursachen oder strukturelle Veränderungen der Augenschichten werden diskutiert.
Weitere Risikofaktoren: Bluthochdruck, Anwendung von kortisonhaltigen Präparaten über einen längeren Zeitraum, Schwangerschaft, Depressionen.
RCS hat eine hohe Selbstheilungsrate, oft heilt die Krankheit innerhalb weniger Monate von allein ab. Die wichtigste Behandlung von Sehstörungen durch Stress ist die Reduktion von psychischen Belastungen. Z.B. durch eine Psychotherapie oder entspannungsfördernden Techniken wie Yoga. Verschwinden die Symptome nicht von allein oder kommt es wiederholt zu Rückfällen, muss therapiert werden.Gute Erfolge werden mit einer Lasertherapie erzielt. Allerdings nur, wenn der Quellpunkt, also der Punkt, an dem die Flüssigkeit austritt, nicht innerhalb des Sehzentrums liegt. Bei der sogenannten Photodynamischen Therapie wird ein Wirkstoff über die Arm-Vene eingespritzt und dann mithilfe eines Kalt-Lasers im Auge aktiviert. Auf diese Weise können die beschädigten Blutgefäße wieder verschlossen werden. Bei den so genannten intravitrealen Injektionen wird ein Wirkstoff direkt in das Auge gespritzt. Die defekten Blutgefäße, die zur Netzhautabhebung geführt haben, sollen dadurch stabilisiert werden.