Die Blindentechnische Grundausbildung (BtG) richtet sich zuerst an Menschen, die durch Krankheit oder Unfälle erblindet sind oder die eine starke Seheinschränkung haben.
Der Zeitraum zwischen Erblindung und Beginn der BtG ist von Betroffenem zu Betroffenem unterschiedlich. Die Teilnehmer brauchen erst Zeit, um sich auf die BtG einzulassen und müssen erkennen, dass sie Hilfe brauchen. Im Anschluss an diese notwendige Erkenntnis findet eine Beratung bei der Agentur für Arbeit oder den jeweiligen Rehabilitationsträgern statt. Weiterhin kommt es auf den Grad der Erblindung an. Von ihm ausgehend, wird die Intensität und Dauer der Ausbildung festgelegt.
Was sind die Bestandteile einer BtG?
Der Sehnerv ist ein Werkzeug, der den ganzen Tag gebraucht wird. Fällt dieser weg, bedeutet das für den Betroffenen, dass er für alle Lebensbereiche neue Strategien braucht. Aus diesem Grund ist die BtG auf sämtliche Lebensbereiche ausgelegt. Die Teilnehmer sollen quasi zum Experten ihrer eigenen Behinderung werden. Die Fragestellung fängt schon bei den einfachsten Alltagstechniken an. Wie gieße ich zum Beispiel heißen Tee in eine Tasse, ohne mich zu verbrennen?
Ein großer Schwerpunkt ist die Mobilität, die im Mobilitätstraining vermittelt wird. Das Training findet parallel zu anderen Ausbildungsschwerpunkten statt. Zu Beginn müssen die Teilnehmer einen kleinen Mobilitätscheck absolvieren. Meist üben sie dabei den Weg vom eigenen Zuhause bis zur Ausbildungsstätte. Dabei handelt es sich um ein Einzeltraining. Beim Mobilitätstraining lernen die Teilnehmer, wie sie mit dem Blindenstock umgehen oder wie sie sicher öffentliche Verkehrsmittel nutzen können.
In der Gruppe lernen die Teilnehmer dann Punktschrift und haben EDV-Unterricht. Sie lernen, wie man den Computer ohne Maus und Bildschirm bedient. Dies ist ein wichtiger Schwerpunkt der Ausbildung, weil hier eine Grundlage für die berufliche Zukunft geschaffen wird.
Ziel der BtG
Das Ziel ist, dass die Teilnehmer nach dem Ende der blindentechnischen Grundausbildung wieder zurück in die Schule, an den Arbeitsplatz oder in ihre Ausbildung zurückgehen können.
Viele Rehabilitationsträger helfen den Teilnehmern auch nach Beendigung ihrer Ausbildung weiter und beraten zum Beispiel in Bezug auf die Arbeitsplatzausstattung, führen Gespräche mit den Arbeitgebern und helfen bei einer beruflichen Neuorientierung.