Verursacher von Nagelpilz sind Fadenpilze (Dermatophyten), die sich vom Keratin im Nagel und den oberen Hautschichten ernähren. Nagelpilz ist also grundsätzlich eine ansteckende Infektionskrankheit. Dabei breiten sich diese Pilze gerne in einer feuchten Umgebung aus. Es gibt eine ganze Reihe von möglichen Risikofaktoren, die das Auftreten von Nagelpilz oder eine weitere Ausbreitung der Dermatophyten begünstigen können. Ein feuchtes Fußklima (zum Beispiel hervorgerufen durch Schweißfüße oder geschlossene Arbeitsschuhe), Schwächen des Immunsystems, Verletzungen am Nagel, eingewachsene Nagelecken, das Tragen zu enger Schuhe oder aber Durchblutungsstörungen (zum Beispiel in Folge von Diabetes) sind mögliche Risikofaktoren.
Nagelpilz zeigt sich in der Regel durch unterschiedliche Verfärbungen am Nagel. Die Farbpalette kann dabei von weißlich über gelblich und grünlich bis hin zu einem schwarzen Nagel reichen. Außerdem sind erkrankte Nägel meist durch bröckelige, krümelige Veränderungen am Nagel gekennzeichnet. Die Nägel wirken verdickt und erhöht, manchmal so, als ob zwei Nägel übereinanderliegen. Als Begleiterscheinung können auch eingewachsene Nagelecken oder schmerzhafte Verletzungen und Entzündungen seitlich am Nagel oder an der Nagelplatte auftreten.
Diagnostik und Therapie
Hautärzte können Nagelpilz in seinen unterschiedlichen Stadien in der Regel mit unterschiedlichen Lampen gut erkennen. Sicherheit bei der Diagnostik gibt das Anlegen und die Auswertung einer Pilzkultur. In vielen Fällen wird Nagelpilz mit einem antimykotischen Lack behandelt, der, je nach Präparat, einmal täglich bis einmal wöchentlich aufgetragen werden muss, um die Pilze zu bekämpfen. Zuerst werden die gesunden Nägel zum Schutz lackiert, dann die erkrankten. Wenn aber die Umschlagfalte, die Region in der der Nagel nachgebildet wird, in der Tiefe ebenfalls infiziert ist, reicht eine solche Therapie nicht aus. Dann wird eine systemische Behandlung mit Tabletten notwendig, die, wie auch die Lack-Behandlung, sehr langwierig sein kann.
Bei nässenden Pilzerkrankungen, die auf die umgebende Haut am Fuß übergegangen sind, wird mit antimykotischen Salben oder Sprays behandelt. Eine Hitzebehandlung mit Laser kann eine ergänzende Maßnahme der systemischen Therapie sein. Grundsätzlich brauchen Betroffene meist sehr viel Geduld, da es etwa ein Jahr dauert, bis ein erkrankter Nagel komplett nachgewachsen ist. Im Internet werden alternativ einige Hausmittel angepriesen. Vom Auftragen von desinfizierendem Teebaumöl raten einige Hautärzte allerdings ab, da es mit dem Risiko einer Ekzembildung behaftet sein kann. Das Auftragen von Essig oder von in Wasser gelöstem Backpulver bewerten die meisten Hautärzte als nicht zielgerichtet.
Vorbeugung und Selbsthilfe
Grundsätzlich wichtig ist, die Füße gut zu reinigen und besonders gut abzutrocknen – vor allem in den Zehenzwischenräumen. Barfuß laufen ist eine weitere gute Maßnahme. Zur Vorbeugung und Verhinderung einer Ausbreitung ist es hilfreich, atmungsaktive Socken aus Baumwolle zu tragen und häufiger zu wechseln. Eine gute Reinigung von Dusche und Böden im Bad ist wichtig, auch um eine Ansteckung anderer Personen zu verhindern. Handtücher und Socken sollten bei mindestens sechzig Grad gewaschen werden, um die hartnäckigen Pilze abzutöten. Atmungsaktive Schuhe sind ebenfalls vorteilhaft. Auch die Schuhe sollten häufiger gewechselt, ausgelüftet und eventuell desinfiziert werden. Im Schwimmbad, in der Sauna oder auf Hotelböden sollten Badeschuhe getragen werden.
Eine sinnvolle Maßnahme bei Nagelpilz ist eine medizinische Fußpflege. Hier können betroffene Nägel professionell und regelmäßig behandelt werden. Unter anderem werden hier die Nägel so geschliffen, dass alter Lack und Pilzsporen entfernt werden. So kann der therapeutische Lack wieder gut in die aufgerauten Nägel eindringen. Auch hier gilt, dass Erkrankte oft Geduld haben müssen, bis der Nagelpilz völlig ausgeheilt ist. Das Lackieren der Nägel mit modischen Lacken wird nicht empfohlen, da es die Therapie der Pilzerkrankung blockieren kann.