Die große Standard-Herz-Lungen-Maschine, die z.B. bei Herz-OPs rein stationär im Operationssaal eingesetzt wird und die Herz-Lungenfunktion für den Patienten übernimmt, wiegt zweihundert Kilo und ist zu schwer für den Einsatz bei Transporten oder im Rettungsdienst.
Ende der 90er-Jahre begannen Kardiotechniker, diese Herz-Lungen-Maschine zu vereinfachen und zu verkleinern, um sie für Rettungseinsätze und Patiententransporte nutzbar zu machen. Man beschränkt sich auf die extrakorporale Membranoxygenierung, kurz ECMO, die dafür sorgt, dass das Hirn bei Organversagen weiter mit Sauerstoff versorgt wird. Dies ist besonders wichtig, da bereits nach wenigen Minuten ohne Sauerstoff schwere neurologische Schäden eintreten können. Die Maschine unterstützt den Körper so lange, bis Herz und/oder Lunge wieder selbst ihre Funktion aufnehmen können.
Grundsätzlich muss man zwei verschiedene ECMO-Verfahren unterscheiden:
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So funktioniert's:
Über ein Schlauchsystem wird das sauerstoffarme Blut in eine künstliche Lunge außerhalb des Körpers abgeführt, wo es mit Sauerstoff angereichert und das Kohlendioxid rausgefiltert wird. Anschließend wird das Blut dem Körper mittels einer Pumpe über das Schlauchsystem wieder zugeführt.
Wo kommt die ECMO zum Einsatz?
Die mobile Technik wird nur in speziellen Zentren angewandt. Der Kostenaufwand ist hoch, ein Gerät kostet rund 100.000 Euro. Die Handhabung des Geräts und das Anschließen an den Patienten erfordert darüber hinaus eine besondere Ausbildung.
Im Hubschrauber setzen ECMO-Zentren das mobile System schon standardmäßig für die geplante Verlegung von Klinik zu Klinik ein. Vereinzelt wird das Gerät auch im Rettungsdienst verwendet.Möglichkeiten der ECMO
Mit veno-arterieller ECMO können bei Wiederbelebungen Überlebenszahlen etabliert werden, die mit der konventionellen Reanimation noch nicht erreicht werden können.
Wird ein Patient länger als 20 bis 25 Minuten durch Herzdruckmassagen wiederbelebt, ist seine Überlebenschance fast nicht mehr gegeben. Mithilfe der veno-arteriellen ECMO schaffen es die Ärzte, teilweise bis zu 30 Prozent solcher Patienten wieder in ein normales Leben zurückzuführen.Grenzen der ECMO
In einer Leitlinie haben sich die Experten darauf geeinigt, die ECMO erst einzusetzen, wenn alle anderen Optionen versagen oder nicht angewandt werden können. Für die Zurückhaltung gibt es einen Grund: die ECMO hat ihre Tücken.
Der Anschluss an die ECMO löst Entzündungsreaktionen im Körper aus, sie aktiviert verschiedene Systeme, auch das Gerinnungssystem, deshalb muss das Blut der Patienten verdünnt werden. Je länger ein Patient an die ECMO angeschlossen ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es durch den Kontakt des Bluts mit Fremdoberfläche irgendwann zu relevanten Blutungskomplikationen kommt oder, wenn die Blutgerinnungshemmung zu gering ist, dass Gerinnsel ausgeprägt werden, die in den Körper transportiert werden. Dadurch kann es zu Verschlüssen kommen. Und auch das Infektionsrisiko steigt mit jedem Tag, an dem sich eine ECMO am Patienten befindet.