„Heute kann man mit wenig Aufwand eine superdesignte Seite mit Fotos bauen“, sagt Marko Bagic. Die Technik wird immer einfacher und moderner. So kann jeder, der Lust aufs Bloggen hat, einfach mal loslegen und es ausprobieren.
Wer eine breite Masse erreichen will, sollte ein Thema bedienen, das ankommt. Das hängt auch immer von Modewellen ab. „Foodblogs, Mamablogs und Modeblogs sind gerade sehr beliebt“, sagt Marko Bagic. Er findet aber auch, dass die Einzigartigkeit eines Blogs nicht allein durch das Thema bestimmt wird, sondern auch durch die Aufbereitung: Wie multimedial ist der Blog, wie hochwertig ist die Grafik? Das Wichtigste für Blogger ist immer, am Ball zu bleiben. „Bloggen ist auf jeden Fall ein Vollzeitjob“, sagt der Experte.
Partner finden
Es kommt nicht zwangsläufig auf die Reichweite an: Wer mit seinem Blog Geld verdienen möchte, benötigt ein Alleinstellungsmerkmal, das es für Unternehmen interessant macht, auf der Seite zu werben. Dies ist zum Beispiel über sogenannte „Affiliate Links“ möglich. „Berichtet man zum Beispiel in seinem Koch-Blog, dass man für die Lasagne ganz fein gewürfelte Zwiebeln braucht und dass diese sich wunderbar mit einem Messer schneiden lassen, kann man den Begriff ‚Messer‘ mit einem Link zu dem verwendeten Zwiebel-Cutter auf einer Shoppingseite versehen. Bestellt ein Blog-Besucher den Cutter auf der Shoppingseite, bekommt der Blogger eine Provision – schließlich hat er den Kauf in die Wege geleitet“, skizziert Bagic das Prinzip. Inzwischen gibt es Agenturen, die für den Blogger Werbepartner suchen, die zum Inhalt des Blogs passen.
Es gibt auch über die großen Suchmaschinen die Möglichkeit, Werbebanner auf dem eigenen Blog zu schalten. „Da wird ein bestimmter Bereich auf dem Blog festgelegt, auf dem die Werbung stattfinden soll“, erklärt der Experte. Letztlich werden die Banner über einen Code, der von der Suchmaschine zur Verfügung gestellt wird, in die Seite eingepflegt. Die Suchmaschine tritt hier als eine Art Vermittler zwischen dem Werbetreibenden und dem Betreiber jener Internet-Seite in Erscheinung, auf der diese Werbung geschaltet wird. Die thematische Auswahl der Werbung wird auf Grundlage des Bloginhalts getroffen. Es gibt dabei verschiedene Modelle: Geld ausgeschüttet wird je nachdem dann, ob ein Nutzer auf die Werbung klickt, direkt ein Produkt kauft oder sich für einen Newsletter registriert. „Da gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten und das ändert sich auch ständig“, sagt Bagic.
Eine Frage der Ehrlichkeit
Bloghinhalte, für die der Blogger Geld bekommen hat, müssen gekennzeichnet werden. Dies geschieht, indem man unter einen Artikel zum Beispiel „Werbung“ schreibt oder erwähnt, dass der Artikel gesponsert wurde. „Das machen die meisten Blogger auch ordentlich“, weiß Bagic. Bekomme der Leser mit, dass auf einem Blog Schleichwerbung gemacht wird, bleibe meist eine Beschwerde über die Kommentarfunktion nicht aus. „Das ist wie eine Kontrollfunktion, die auch gut funktioniert. Und Beschwerden wollen die Blogger natürlich tunlichst vermeiden.“
Wer Geld mit seinem Blog verdienen will und Werbung schaltet, sieht schnell die eigene Glaubwürdigkeit gefährdet. Die oberste Maxime sollte daher lauten: Ehrlich bleiben. „Kein Besucher wünscht sich eine Werbeshow mit zig Bannern auf einer Webseite“, skizziert Bagic. „Aber wenn zum Beispiel ein Diät-Blog von einem Kunden aus dem Ausland mit einem neuen Produkt ausgestattet wird, welches es noch gar nicht in Deutschland gibt, profitieren beide Parteien davon“, erklärt er. Der Blogger habe dadurch Inhalte, die es bisher noch nicht gab, und der Werbetreibende habe eine gute Plattform, um gezielt Interessierte anzusprechen. Es dürfte inzwischen so gut wie jedem klar sein, dass Inhalte im Internet mit Werbung finanziert werden, so der Experte weiter. Ein Blogger müsse schließlich auch seine Miete bezahlen, Posts schreiben und investiert sehr viel Arbeit in sein Projekt – Werbung sei da ein legitimes Mittel, sich diese Mühe bezahlen zu lassen. Blogger mit einer großen Reichweite können sich inzwischen ihre Werbekunden gezielt aussuchen. Speziell für den Bereich der Werbung und Finanzierung gibt es Seminare, auch im Internet gibt es jede Menge Informationen dazu.