Einmal im Jahr erhalten Millionen Mieter die Betriebskostenabrechnung. Die Nebenkosten belasten die privaten Haushalte nicht unerheblich. Gründe dafür sind etwa gestiegene Energiepreise und Grundsteuern. Doch bei den Nebenkosten schlummern auch Sparpotentiale.
Laut Deutschem Mieterbund zahlen Mieter in Deutschland durchschnittlich 2,17 Euro pro Quadratmeter für Nebenkosten im Monat. Werden alle Betriebskostenarten – von der Warmwasserversorgungsanlage bis zum Hausmeister – zusammen gerechnet, sind das bis zu 3,18 Euro pro Quadratmeter monatlich. Nicht umsonst werden die Nebenkosten im Volksmund auch „zweite Miete“ genannt.
Warme Betriebskosten sind verbrauchsabhängig
Zu den „warmen“ Betriebskosten gehören Heizkosten, zentrale Warmwasserbereitung sowie die verbundene Heizungs- und Warmwasserversorgungsanlage. Sie sind verbrauchsabhängig zu berechnen. Pauschalen oder Berechnungsschlüssel finden hier keine Anwendung. Der Vermieter muss dafür sorgen, dass der tatsächliche Verbrauch genau erfasst wird und die dazu nötigen Systeme einmal jährlich abgelesen werden.
Zu den „kalten“ Betriebskosten zählen Posten wie zum Beispiel die Grundsteuer, Wasser, Abwasser, Gebühren für Müllentsorgung und Straßenreinigung, private Dienstleistungen wie Hausmeister, Treppenhausreinigung, Aufzug oder Gartenpflege. Hinweis: Üblich ist, dass sie nach Wohnfläche oder Personenzahl umgelegt werden.
Heizkosten senken
Die goldene Regel: Es muss nicht überall gleich warm sein! „Heizen Sie daher besser kontrolliert: In der Küche empfehlen sich 18 bis 20 Grad, im Bad bis zu 23 Grad. Im Wohnzimmer reichen 20 bis 22 Grad und im Schlafzimmer sind 16 bis 18 Grad in Ordnung“, so Jürgen Sabeder, Energieberater bei der Klimaschutzagentur in Wiesbaden: „So können Sie fünf bis zehn Prozent Heizenergie und damit Geld sparen!“ Jürgen Sabeder rät: „Stellen Sie Heizkörper nicht zu oder decken sie diese ab. Bis zu 15 Prozent der Wärmeleistung gehen sonst verloren.“ Programmierbare Thermostate steuern die Heizungen aufs Grad genau und reduzieren die Heizzeit.
Vor allem während der Heizperiode gilt: Stoßlüften! Drehen Sie die Heizung runter und öffnen Sie die Fenster für wenige Minuten. Das ist ausreichend, um die gesamte Raumluft auszutauschen und spart eine Menge Energie im Vergleich zu ständig gekippten Fenstern bei kalten Außentemperaturen.
Wasserkosten senken
Duschen verbraucht in der Regel sehr viel warmes Wasser. Um warmes Wasser – und damit Geld – zu sparen, helfen Durchlaufbegrenzer oder sogenannte Luftsprudler-Aufsätze oder Perlatoren. Diese Aufsätze mischen dem Wasserstrahl Luft bei. Der Effekt: Die Menge des durchfließenden Wassers wird auf etwa die Hälfte reduziert.
Gute Aufsätze für Duschköpfe gibt es ab 50 Euro. Diese mischen Wasser mit Luft. Pro Minute fließen dann nur noch sechs statt durchschnittlich 16 Liter Wasser durch den Schlauch. Eine Drei-Minuten-Dusche verbraucht also rund 20 Liter Wasser und nur noch halb so viel Energie.
Eco-Modus einschalten
Viele Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen bieten einen Eco- oder Sparmodus an. In erster Linie wird damit die Wassermenge reduziert. Dadurch braucht man weniger Energie, um das Wasser zu erhitzen. Waschen Sie am besten nur dann, wenn die Maschine voll ist. Waschen Sie bei 40 statt bei 60 Grad und verzichten Sie auf den Trockner.