Einen Herzinfarkt zu erleiden stellt einen großen Einschnitt ins Leben dar. Besonders dann, wenn man nicht zu einer Risikogruppe gehört, trifft es einen umso härter. Manchmal lässt sich im Nachhinein schwer ergründen, warum man einen Herzinfarkt erlitten hat. Ist man wieder genesen, schwingt möglicherweise permanent die Angst vor einem neuen Infarkt mit.
Pauschal ist dieser Tipp nicht für jeden Herzinfarktpatienten anwendbar, denn gerade Übergewichtige oder Raucher sollten ihren Lebensstil zum Positiven ändern. Trotzdem sollte die Angst vor einem weiteren Infarkt nicht das Leben bestimmen.
Zurück zur Normalität – in allen Lebensbereichen
Betroffene müssen nach einem Herzinfarkt versuchen, wieder in ihr altes Leben zurück zu finden. Oft fällt das schwer. Man möchte nichts falsch machen, sich nicht dem Risiko eines weiteren Infarktes aussetzen. Man läuft daher Gefahr, auf "normale" Dinge des Lebens aus einer Vorsicht heraus zu verzichten. Dabei ist es sogar wichtig, sein Leben wie vor dem Infarkt weiterzuführen. Denn "zu wenig" kann auch schaden.
Zurück in den Beruf
Die Patienten sollten sich bewusst machen, dass sie durch die heutigen modernen Behandlungsmethoden gut versorgt sind. Während der Anschlussheilbehandlung nach dem Krankenhausaufenthalt sollten die Patienten unter Aufsicht eines erfahrenen Therapeuten ihre individuelle Leistungsgrenze kennenlernen.
Wieder zu Hause sollte man sich stets vor Augen führen, was man während der Anschlussheilbehandlung schon alles wieder ohne Probleme machen konnte. Man sollte anfangs nicht zu ehrgeizig sein, die Belastungen langsam steigern und immer auf den eigenen Körper hören. Der Körper gibt meist die nötigen Warnsignale, wenn man sich übernimmt. Bei auftretenden Beschwerden sollte man lieber eine Pause einlegen und auch Rücksprache mit seinem Arzt halten.
Für Sport ist es nie zu spät
Nach einem Herzinfarkt gibt es zwei entscheidende Grenzen: Ein Zuviel überfordert den geschwächten Körper, ein Zuwenig bringt langfristig keine Verbesserung. Aufgrund der individuellen Situation wie Alter, Beschwerden, Medikation etc. ist es unbedingt notwendig, dass jeder Patient mit seinem Arzt bespricht, welche Leistungsfähigkeit er besitzt und wo seine persönlichen Grenzen sind.
Natürlich kann jeder Betroffene nur leisten, wozu er sich in der Lage fühlt. Die ärztliche Beratung ist aber auf jeden Fall nötig und kann alternative Wege aufzeigen, z.B. die Teilnahme an Herzsportgruppen. Ausdauer ist entscheidend - nicht nur bei der sportlichen Betätigung an sich, sondern auf lange Sicht beim Erfüllen der eigenen Vorsätze, wie gesunde Ernährung oder Stressabbau.
Der Weg zu einer gesunden Ernährung
Nach einem Herzinfarkt kämpfen Patienten bei der Ernährung an mehreren Fronten gleichzeitig: zum einen gegen Übergewicht, zum anderen gegen Cholesterin und andere entscheidende Faktoren. Gesunde Ernährung fängt schon beim Einkauf an. Bereits hier entscheidet sich, was später zu Hause auf dem Tisch landet.
Wichtig dabei ist vor allem, dass die einzelnen Nahrungsmittel, wie beispielsweise Gemüse, Fleisch, Käse oder Süßigkeiten, in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen. Auskunft darüber, wie sich eine ausgewogene Ernährung zusammensetzt, gibt die Ernährungspyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Hier werden die einzelnen Komponenten der Mahlzeiten und das empfohlene Mengenverhältnis zueinander dargestellt.
Das Liebesleben genießen
Die meisten Patienten können nach einem Herzinfarkt ihre sexuellen Aktivitäten wieder aufnehmen. Die körperliche Anstrengung beim Sex wird häufig überschätzt und entspricht in etwa dem Treppensteigen über 1 bis 2 Etagen oder einem Spaziergang im Freien. Herzinfarktpatienten, die diese Belastung ohne Beschwerden bewältigen, brauchen auch bei sexueller Aktivität keine Angst um ihr Herz zu haben, da ein Herzinfarkt während des Geschlechtsverkehrs ein sehr seltenes Ereignis darstellt.
Wer sich jedoch unsicher ist oder Beschwerden hat, sollte mit seinem Arzt sprechen. Wichtig ist auch, dass beide Partner offen über ihre Wünsche und eventuelle Befürchtungen sprechen. Falls der herzkranke Partner bei sexuellen Aktivitäten Schmerzen hinter dem Brustbein bekommt, die länger anhalten, sollte unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.