Die Kariesinfiltration ist ein mikroinvasives Verfahren. Eine beginnende Karies wird vor der Entstehung eines Lochs mit niedrig dünnflüssigem Kunststoff infiltriert beziehungsweise durchdrungen. Das muss man sich ähnlich vorstellen wie bei einem Schwamm, auf den Flüssigkeit gegeben wird. Diese verteilt sich in den kleinen Hohlräumen. Zunächst wird die kompakte Oberflächenschicht der beginnenden Karies entfernt. Nach dem Trocknen wird ein dünnflüssiger Kunststoff (Infiltrant) aufgetragen, der tief und homogen in die Karies eindringt. Abschließend wird der Kunststoff innerhalb der Karies mit blauem Licht ausgehärtet. Der Zahn ist nach der Behandlung wieder so weiß wie vor dem Kariesbefall, da das Gel Verfärbungen verschwinden lässt. Nachdem das Gel ausgehärtet ist, wird ein Fortschreiten der Karies verhindert und die gesunde Zahnsubstanz kann erhalten werden.
Dies ist bei der herkömmlichen Kariesbehandlung nicht der Fall. Hier wird der Zahn angebohrt und somit beschädigt, Füllungen halten auch nicht immer ein Leben lang, sondern müssen ersetzt werden. Damit beginnt eine Spirale der Füllungstherapie. Langzeitstudien zur Kariesinfiltration gibt es noch nicht, klinische Fünfjahresstudien zeigen, dass die Karies durch die Infiltration in 90 Prozent der Fälle gestoppt werden konnte. Um festzustellen, wie weit die Karies fortgeschritten ist und ob die Infiltration überhaupt infrage kommt, benötigt der Zahnarzt ein Röntgenbild der befallenen Gebissstellen.
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Für wen eignet sich die Kariesinfiltration?
Generell entsteht Karies durch häufigen Zuckerkonsum sowie durch Bakterien in der Mundhöhle, die aus Zucker Säure produzieren. Diese Säure greift den Zahnschmelz an und das Endprodukt ist hierbei eine anfängliche Karies beim Zahnschmelz, die sich mit der Zeit vergrößert und zu einem großen Loch führen kann.
In diesem Fall kommt eine Kariesinfiltration nicht mehr infrage. Daher ist die Infiltration meist eher für jüngere Menschen geeignet, da bei ihnen Karies häufig noch im Anfangsstadium ist.
Kariesprophylaxe
Damit Karies gar nicht erst entsteht, ist eine vernünftige Mundhygiene wichtig. Hierbei kommt es auf eine gründliche Zahnzwischenreinigung an. 40 Prozent der Zahnfläche liegt im Zahnzwischenraum und ist für die Zahnbürste unzugänglich.
Bei größeren Zahnzwischenräumen sollte daher mit Zahnzwischenraumbürsten geputzt werden, die es in verschiedenen Größen gibt. Bei sehr eng stehenden Zähnen kann man auch mit Zahnseide arbeiten.