Staubige Schuppen, Garagen oder Waldhütten: Dort, wo sich Rötelmäuse wohlfühlen, lauert womöglich auch der Erreger. Besonders betroffen sind offenbar die Schwäbische Alb, die Räume Stuttgart und Osnabrück, Unterfranken, der Bayerische Wald, der Osten Hessens, der Westen Thüringens und das Münsterland.
Über Kot eingeatmet
In Deutschland gilt das Einatmen von zu Staub zerfallenem Kot von Rötelmäusen (auch von der Waldwühlmaus) als Haupt-Infektionsquelle für das Hantavirus. Aber auch mit deren Speichel oder Urin wird das Virus ausgeschieden. Nur selten erfolge die Ansteckung über den Biss eines Tieres, so Medizinjournalist Dr. Christoph Specht. „Dabei können die Viren über kleine Verletzungen der Haut in den Körper gelangen.“ Auch eine Übertragung durch Lebensmittel, die mit Ausscheidungen infizierter Nagetiere verunreinigt wurden, sei möglich; eine Übertragung von Mensch zu Mensch hingegen sehr unwahrscheinlich, so Specht.
Anstecken kann man sich etwa beim Aufräumen oder Fegen von Garagen, Schuppen oder Ställen. Zu Berufsgruppen mit einem gewissen Risiko zählen etwa Förster, Jäger und Bauarbeiter. Aber auch in der Freizeit gibt es Risiken: Schutz- und Grillhütten im Wald etwa können ebenfalls ein Ansteckungsrisiko bergen. Auch bei der Gartenarbeit können die Erreger aufgewirbelt werden. „Gefährdet sind auch Menschen, die in Gebieten mit starkem Mäusebefall im Freien aktiv sind, joggen oder zelten“, sagt Dr. Christoph Specht.
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Symptome der Erkrankung
„Je nach Virustyp verläuft eine Erkrankung mit dem Hantavirus unterschiedlich schwer. Teilweise haben Infizierte auch gar keine Beschwerden“, konkretisiert Dr. Christoph Specht. Die in Deutschland überwiegende Krankheitsform beginnt meist mit plötzlich einsetzendem Fieber, das über drei bis vier Tage anhält, begleitet von grippeähnlichen Beschwerden, wie Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Zusätzlich können Rachenrötung, Husten oder Sehstörungen sowie eine Lichtempfindlichkeit der Augen auftreten.
Nach einigen Tagen komme es häufig zu ausgeprägten Bauchschmerzen mit Durchfall und Erbrechen. Auch Kreislaufstörungen seien möglich, so Specht. In schweren Fällen könne es zu Blut im Urin und gar zu Nierenfunktionsstörungen kommen. Manchmal mache dies eine Dialyse erforderlich. Spätfolgen durch eine Hantavirus-Infektion seien bisher keine bekannt. „Ganz anders ist dagegen das Hantavirus in Asien und Nordamerika, da gibt es viel gefährlichere Varianten“, warnt Specht. Das Virus verursache dort Lungenentzündungen und führe zu Nierenversagen mit oft tödlichem Verlauf.
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Ansteckungsgefahr reduzieren
Das Risiko einer Infektion kann verringert werden, indem verschiedene Schutz- und Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden. Vor Reinigungsarbeiten sollten Flächen befeuchtet werden, um Staub zu binden. Wer Mäuseausscheidungen erkannt hat, sollte sie desinfizieren, bevor er sie wegputzt. Eine Staubmaske aus dem Baumarkt (FFP3) schützt die Atemwege auch gegen aufgewirbelte Viren im Flugstaub. Zudem ist die Bekämpfung von Nagetieren im häuslichen Umfeld eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme.
Weitere Informationen gibt es auf den Seiten des Robert Koch Instituts und bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Mit Material von ZDF und dpa
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