Einer 21-jährigen Studentin wurde der „Instagram“-Account gehackt, um über ihr Profil andere Nutzer auf fremde Sex-Seiten zu locken. Zwar scheint der Studentin durch den Identitätsklau kein wirtschaftlicher Schaden entstanden zu sein, doch war die Situation für sie psychisch sehr belastend. Sie weiß schließlich nicht, ob die Hacker ihre Fotos noch anderweitig genutzt haben.
Die Cyber-Kriminalität stellt heutzutage eine große Gefahr dar – für jeden Nutzer. Wenn der Account sozialer Netzwerke wie Instagram oder Facebook gehackt wird, ist der wirtschaftliche Schaden überschaubar. Hier geht es mehr um Imageverlust; im schlimmsten Fall wird der eigene schöne aufgebaute Account gelöscht. Bei Hackerangriffen auf den Account, den man bei einem Online-Händler wie Amazon oder Ebay hat, geht es dagegen um Geld. Hier können die Betrüger schließlich auf fremde Rechnung teuer einkaufen.
So verhalten Sie sich nach einem Hack-Angriff
Stellt sich heraus, dass der eigene Account gehackt wurde, muss direkt das Passwort geändert werden. Auch sollten alle anderen Online-Accounts auf einen möglichen Hack-Angriff überprüft werden. Anschließend muss der jeweilige Online-Anbieter informiert werden, damit er den Account sperrt. Einige Anbieter haben auch entsprechende Formulare vorliegen.
Zur Polizei sollte man gehen, wenn ein wirtschaftlicher Schaden vorliegt oder die eigenen Fotos auf sozialen Netzwerken mit Pornografie verlinkt wurden.
Bei E-Commerce-Seiten muss nicht der Nutzer selbst, sondern der Online-Händler beweisen, dass man eine Bestellung aufgegeben hat. Kann er nachweisen, dass das Passwort nur einmal eingegeben wurde, ist die Beweislast niedrig. „Nur wenn das Passwort mehrmals falsch eingetragen wurde, kann der Online-Händler davon ausgehen, dass man die Bestellung nicht getätigt hat“, so Michael Teerhag, Fachanwalt für IT-Recht.
Meist haben die Cyber-Kriminellen leichtes Spiel, wenn sie das Passwort ausgespäht haben. In vielen Shops lässt sich die Anschrift einfach ändern, sodass die Ware an einen anderen Ort geliefert und einfach nur ein Zettel mit dem eigentlichen Empfängernamen an die Klingel geklebt wird. Hacker können sich die Ware auch an einen DHL-Account zuschicken lassen.
Diese Maßnahmen schützen vor Hacker-Angriffen
Viele Menschen nutzen für verschiedene Online-Portale denselben Namen und das gleiche Passwort. Das ist fatal, da Hackern so der Zugang zu beinahe allen Online-Accounts leicht gemacht wird. Ein wichtiger Schritt für mehr Sicherheit im Netz ist, verschiedene und clevere Passwörter zu wählen: Je länger sie sind, desto sicherer sind sie. „Volle Kanne“-Computerexperte Marko Bagic rät: „Das Passwort sollte mindestens 12-stellig sein und Sonderzeichen haben.“ Zudem sollte es regelmäßig geändert und niemals doppelt verwendet werden.