Pflanzen für den Herbst haben einen eher kleineren Zuwachs. Deshalb sollten sie dichter gesetzt werden als Sommerpflanzen. Da attraktive Blütenpflanzen schon beim ersten starken Frost leiden und unansehnlich werden, ist es sinnvoll, farbige Gräser oder kleine Gehölze mit leuchtendem Beerenschmuck zu integrieren, die noch bis weit in den Winter hinein mit ihrer Farbenpracht überzeugen. Aber nicht nur die Pflanzen sollten gewechselt, auch die Erde sollte unbedingt ausgetauscht werden. "Dabei ist es wichtig, hochwertige Qualitätserde zu verwenden", weiß Pflanzenexperte Elmar Mai. Seit einigen Jahren gibt es auch eine torffreie Erde, die einige Vorteile bietet.
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Es gibt aber auch einen Nachteil: "Torffreie Erde benötigt mehr Nährstoffe als herkömmliche Erde und muss daher auch im Winter gedüngt werden", erklärt Experte Mai. Hierfür biete sich ein organischer Langzeitdünger an. Man solle die halbe Dosis der angegebenen Menge einmalig bei der Pflanzung dazugeben.
Blüten durch Beerenschmuck und Gräser ersetzen
Viele Pflanzen tragen im Herbst einen dekorativen Beerenschmuck. Dazu gehören die Skimmie mit leuchtend roten Beeren, Pernettya in rosa oder weiß oder Gaultheria mit dunkelroten Beeren. Fehlende Farbe im Balkonkasten lässt sich außerdem durch Gräser ersetzen. Sie haben nicht nur eine lange Haltbarkeit bis in den späten Winter hinein, sondern es gibt auch Sorten mit gestreiften Blättern in gelb-grün oder weiß-grün. Sie verleihen dem Kasten einen schönen Kontrast, besonders wenn daneben ein weißbefilztes Blatt von Senecio zum Einsatz kommt.
Auch buntes oder grünes Laub bringt mehr Farbe auf den Balkon. Dazu gehören verschiedene Heuchera oder Santolina (Heiligenkraut) sowie Calocephalus (Stacheldrahtpflanze), Houttuynia, Salbei, Thymian, Staudeneuphrobie und Polstersedum. Herbstblüher wie Chrysanthemen, Astern oder Herbstzeitlose warten ebenfalls auf kurze Tage und erfreuen mit Farbakzenten.
Herbstliche Bepflanzung
Für mehr Volumen sorgen Kombinationen von unterschiedlichen Wuchsformen mit hängenden Pflanzen wie Pfennigkraut, Günsel, Efeu-Sorten oder Mühlenbeckia. Herbstastern, Orostachys ‚Chinesische Narrenkappe’, Prunella (Rosenkugel), Abelia (Tausendblütenstrauch), Ajuga blühen sehr lange und überzeugen im Herbst.
Das gilt auch für Pflanzen wie Cyclamen (Mini-Alpenveilchen) oder Heide. Diese bringen noch lange Farbe in die Kästen – mit spät einsetzenden Frösten fast bis Weihnachten. "Von der Heide gibt es sogenannte Knospenblüher und Winterheiden, die zum einen lange blühen und Farbe bekennen, wenn schon längst Schnee liegt", so Elmar Mai. Schön ist auch eine Kombination aus spätblühenden Stauden mit Miniaturgehölzen, die zierendes, grünes Laub haben, wie Hebe, Euonymus-Arten oder Zwergkoniferen.
Die richtige Wasserversorgung
Bei Kälte verdunstet genauso viel Wasser wie bei Hitze. Daher muss auch im Herbst und Winter regelmäßig gegossen werden. "Besonders bei Frost gehen viele Pflanzen ein, nicht weil sie erfrieren, sondern weil sie vertrocknen", erklärt Pflanzenexperte Elmar Mai. Über die gefrorene Erde im Blumenkasten können die Wurzeln der Pflanze kein Wasser aufnehmen, welches die Pflanze aber unbedingt braucht. Denn auch in der dunklen Jahreszeit betreiben die Pflanzen weiterhin Photosynthese. Elmar Mai verrät einen Trick: "Besprühen Sie die Pflanzen bei Frost, um die Blätter mit einer Eisschicht vor dem Vertrocknen zu schützen."
Und schließlich ist auch die Hygiene wichtig: Vor der Winterruhe sollten alle verwelkten Blüten und Blätter sorgfältig abgesammelt, herausgeschnitten und alle noch so kleinen abgestorbenen Ästchen entfernt werden. Dieser Schnitt schützt die Pflanzen vor Pilzinfektionen im Winter.