In Deutschland sind etwa 250.000 Menschen mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert. Die genaue Zahl ist nicht bekannt. Wird das Virus mehr als sechs Monate im Blut nachgewiesen, spricht man von einer chronischen Form.
Bis zu 70 Prozent der Patienten leiden an der chronifizierten Hepatitis C. Liegt eine chronische Form der Erkrankung vor, wird mit einer dauerhaften Therapie behandelt. Denn die Hepatitis C kann langfristige, gesundheitliche Folgen haben. Wird nicht früh genug oder falsch behandelt, kann sich eine Leberzirrhose, also eine Vernarbung des Lebergewebes bilden. Ebenso kann Leberkrebs eine mögliche Folge der Hepatitis C sein.
Generell unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Arten von Hepatitis, nämlich die Formen A bis E. Im Gegensatz zur Hepatits A und B gibt es für die Hepatitis C keine Impfung.
Symptome
Es ist nicht untypisch, dass eine Hepatitis C erst nach einigen Jahren festgestellt wird, weil viele Betroffene ein sogenanntes asymptomatisches Krankheitsbild aufweisen. Das heißt, dass sie keine oder nur unspezifische Anzeichen der Krankheit zeigen. Möglich sind Leistungsabfall, Müdigkeit, aber auch Bauchschmerzen.
Die Diagnose wird aufgrund der Symptomatik oft nur zufällig, zum Beispiel bei Routineblutuntersuchungen, gestellt. Hegt ein Mediziner den Verdacht, dass eine Hepatitis-Infektion vorliegen könnte, macht er weitere Bluttests, um Antikörper gegen das Virus im Blut, die sogenannten Anti-HCV Antikörper, nachzuweisen.
Mögliche Ansteckungsquellen
Die Hepatitis-C-Viren werden über den parenteralen Infektionsweg, also über Blut und Blutprodukte übertragen. Erst seit 1991 wurden Antikörpertests bei Bluttransfusionen durchgeführt, direkte Virusnachweise folgten erst acht Jahre später. Vor dieser Zeit war eine Ansteckung durch eine Bluttransfusion möglich. Patienten, die vor diesem Zeitraum eine Bluttransfusion erhalten haben, sollten sich unbedingt auf HCV testen lassen.
Häufig kursieren noch Fehlinformationen über die Ansteckung mit dem Hepatitis-C-Virus. Sie erfolgt nicht durch Küssen oder die gemeinsame Benutzung von Geschirr oder Toiletten. Mögliche Infektionsrisiken bestehen beim Geschlechtsverkehr, wenn Schleimhäute verletzt werden. Auch der Gebrauch von verunreinigten Spritzen, zum Beispiel von Drogenabhängigen, birgt eine potentielle Ansteckungsgefahr. Vorsichtig sollte man auch in Tattoo- oder Nagelstudios sein. Deshalb sollte man generell auf das Tragen von Handschuhen und auf das Einhalten von entsprechenden Hygienemaßnahmen achten.
Behandlungsmöglichkeiten von Hepatitis C
Bis vor wenigen Jahren waren die Behandlungsmöglichkeiten der Hepatitis C beschränkt. Meist griff man auf die Therapie mit Interferon zurück. Diese Behandlung hatte allerdings verschiedene Nachteile: Zum einen sind die Nebenwirkungen bei der Behandlung mit Interferon, das gespritzt wird, meist sehr stark – Betroffene klagen zum Teil über Übelkeit, Gelenkschmerzen, Juckreiz und Depressionen. Zum anderen konnten nicht alle Patienten mit der Therapie behandelt werden. Das Hepatitis-C-Virus gliedert sich nämlich auch noch in verschiedene Unterformen. Die Therapie mit Interferon zeigte bei den verschiedenen Unterformen, den sogenannten Genotypen, unterschiedliche Heilungserfolge. Lagen die Quoten bei den Typen 2 und 3 bei rund 80 Prozent, erzielte man bei der Therapie des Genotyps 1 nur geringe Erfolgsraten.
Seit etwa drei Jahren werden neue Medikamente bei der Therapie von Hepatitis C eingesetzt. Diese sogenannten Direct Antiviral Agents (DAA) kommen bei allen Genotypen zum Einsatz. Die Heilungschancen liegen bei rund 99 Prozent. Zusätzlich zur Behandlung mit den DAAs, die alle in Tablettenform verabreicht werden, kann die Gabe von Ribavirin, einem virenhemmenden Wirkstoff, sinnvoll sein.
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Früherkennung
Experten legen neben dem Einsatz der neuen Medikamente mittlerweile einen sehr großen Wert auf die Früherkennung. Denn je früher die Hepatitis C erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen, dass die Leber keine oder nur wenige Beeinträchtigungen davon trägt.
Nach einer späten Behandlung kann es zwar sein, dass die Leber nach der Therapie virusfrei ist. Allerdings bleiben dann die langfristigen Schäden der Erkrankung zurück. Bis sich die Zirrhose zurückbildet, können weitere Jahre oder Jahrzehnte vergehen.
Regelmäßige Check-Ups beim Arzt sind wichtig. Die Ärzte sollten ihre Patienten nach bestimmten Risikofaktoren fragen, zum Beispiel ob sie Blut oder Blutprodukte erhalten haben, ob sie schon mal Drogenkontakt gehabt haben oder andere Risikofaktoren mit sich bringen. Wenn die Leberwerte in der Blutuntersuchung von der Norm abweichen, können Ärzte reagieren und weitere Untersuchungen anordnen.
Weitere Informationen über Hepatitis C findet man unter www.bist-du-chris.de.