Hautkrebs ist die häufigste Krebsform. Dabei tritt der helle Hautkrebs mit jährlich über 250.000 Neuerkrankungen in Deutschland etwa zehn Mmal häufiger auf als der schwarze Hautkrebs. Obwohl diese Form nicht so aggressiv ist wie der schwarze Hautkrebs, sollte er nicht unterschätzt werden. Früherkennung lohnt, denn gerade der helle Hautkrebs lässt sich im Anfangsstadium sehr gut behandeln. Mittlerweile steht Betroffenen eine Vielzahl von Therapieoptionen zur Verfügung. Darunter befinden sich spezielle Creme-Zubereitungen, die alternativ zum chirurgischen Eingriff gerade in einer Vorstufe des Hellen Hautkrebses, den aktinischen Keratosen, als auch für oberflächliche Formen des hellen Hautkrebses eingesetzt werden können.
Ursache
Eine starke UV-Belastung sowie eine erbliche Neigung im Zusammenhang mit einem hellen Hauttyp gelten als nachgewiesene Ursachen. Der helle Hautkrebs tritt bevorzugt in Körperarealen auf, die jahrelang einer verstärkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Dementsprechend findet sich der helle Hautkrebs bevorzugt am Kopf, Hals, im Gesicht, am Arm oder auf dem Handrücken.
Symptome:
Der helle Hautkrebs ist in seinem Erscheinungsbild sehr vielfältig. Er entwickelt sich meistens aus sogenannten aktinischen Keratosen, den Vorstufen des hellen Hautkrebses. Typischerweise finden sich gerötete Flecken mit etwas fester haftender Schuppung, die nicht abheilen.
Diagnose
Durch ein regelmäßiges Hautscreening lässt sich der helle Hautkrebs bereits im Anfangsstadium aufspüren. Bei der Diagnose des hellen Hautkrebses wird vor allem zwischen dem "Spinaliom" und dem "Basaliom" differenziert. In der Regel kann ein erfahrener Hautarzt bereits durch das charakteristische Bild des Tumors die Diagnose stellen. Mithilfe eines Auflichtmikroskops lassen sich andere Hauttumoren abgrenzen. Zur Absicherung der Diagnose wird ein kleines Stück Tumorgewebe entnommen und im Labor untersucht.
Therapie
Ähnlich vielfältig wie das Spektrum der Hautkrebsformen sind heutzutage auch die Therapieoptionen. Dabei stellt bei den meisten Formen des hellen Hautkrebses die chirurgische Entfernung des Tumors nach wie vor die Therapie der Wahl dar. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Verfahren, die insbesondere bei der Vorstufe des hellen Hautkrebses, den aktinischen Keratosen, lokal eingesetzt werden können. Dazu zählen die Vereisung, die Laser-Therapie und die Kürettage (oberflächliches Abschaben mit einem scharfen Löffel).
Bei diesen effektiven Methoden kommt es wie auch beim chirurgischen Eingriff jedoch zur Narbenbildung. Außerdem wird beim Vereisen und bei der Laserbehandlung das entartete Gewebe zerstört und kann nicht mehr pathologisch untersucht werden. Eine vergleichsweise schonende Alternative stellt die Behandlungsmöglichkeit mit speziellen Cremes dar.
Creme statt OP
Die Lokaltherapie mit speziellen Cremes kommt vor allem bei aktinischen Keratosen zum Einsatz. Der Vorteil dieser nicht-operativen Lokaltherapien besteht vor allem darin, dass es ohne Narbenbildung zu einer Abheilung kommt. Es gibt verschiedene Gel- oder Creme-Substanzen mit unterschiedlicher Wirkweise. Ein Diclofenac-Hyaluronsäure-Gel führt Studien zufolge bei 50 Prozent der flachen aktinischen Keratosen zur Abheilung. Der Wirkstoff 5-Fluorourazil ist ein Chemotherapeutikum, welches in niedriger Konzentration einer Cremebasis zugesetzt wurde und die Tumorvorläuferzellen abschälen soll.
Die pflanzliche Substanz Ingenolmebutat fördert eine Entzündungsreaktion und bewirkt ebenfalls ein Absterben der Tumorvorläuferzellen. Das Präparat Imiquimod regt die eigene örtliche Immunabwehr an, die gezielt die Vorläufer- bzw. bösartig veränderten Zellen angreifen. Der Wirkstoff Imiquimod ist sowohl für die Behandlung der aktinischen Keratosen als auch für das sogenannte Rumpfhautbasaliom, eine oberflächliche Form des hellen Hautkrebses, zugelassen.
Behandlungsdauer und Durchführung
Betroffene, bei denen bereits ein heller Hautkrebs bzw. Tumorvorläuferzellen festgestellt wurden, müssen sich in der Regel einmal im Jahr einer Kontrolle und gegebenenfalls einer Behandlung unterziehen. Sie sind Risikopatienten, bei denen an verschiedenen Stellen häufig immer wieder aktinische Keratosen auftreten, ganz unabhängig davon, welche Therapie sie zuvor durchführen ließen. Die Creme-Therapie erfolgt durch eine Selbstbehandlung des Patienten. Bei den hochwirksamen Cremes kommt es zum Teil zu heftigen Entzündungsreaktionen wie Rötungen, nässende Stellen, Schuppungen und Krustenbildungen. Die Therapiedauer kann sich dabei über mehrere Wochen erstrecken. Die Creme soll nicht an die Augen und an die Mundschleimhaut kommen. Wenn zu starke Entzündungen an der Haut auftreten oder Fieber und Schüttelfrost muss die Therapie gestoppt und der Hautarzt aufgesucht werden.
In vielen Fällen ist je nach Ausprägung der aktinischen Keratosen eine Kombination von verschiedenen Verfahren sinnvoll.
Prävention
Vor der schädlichen Wirkung des Sonnenlichts sollten sich alle Menschen schützen. Das Tragen spezieller Sonnenschutzkleidung inklusiv Sonnenhut sowie das Auftragen von Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor zählt zu den wichtigsten Maßnahmen. Darüber hilft ein regelmäßiger Hautcheck, potenziell gefährliche Hautveränderungen zu erkennen und rechtzeitig zu therapieren. Dieses Hautscreening wird ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.