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Gift im Holz

Holz wird gestrichen

Von der hölzernen Wohnzimmerdecke bis zu den Holzbalken im Dachstuhl: Bis 1990 wurden bei über fünf Millionen Häusern im großen Stil Holzschutzmittel aufgetragen. Noch Jahrzehnte später sind diese Häuser eine Gefahr für die Gesundheit ihrer Bewohner.

Datum:
10.01.2018
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Die Symptome sind unspezifisch: Konzentrationsstörungen, Hustenreiz, Müdigkeit, ständige Kopfschmerzen. Häufig wissen die Betroffenen jedoch nicht, woher die Beschwerden kommen. Ist in der Wohnung behandeltes Holz verbaut, könnten giftige Holzschutzmittel die Ursache sein. In schweren Fällen können diese sogar Leberschädigungen, Hauterkrankungen und eine Schwächung des Immunsystems verursachen.

Noch lange nachweisbar

Früher wurden giftige Holzschutzmittel, die die inzwischen verbotenen Stoffe PCP (Pentachlorphenol, Bakterizid und Fungizid), Lindan (Insektizid) oder DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan, Insektizid) enthielten, relativ sorglos eingesetzt. Auch Jahrzehnte nach dem Einsatz der Mittel sind die Giftstoffe noch im Holz nachweisbar und können ausdünsten, ohne dass die Bewohner sie sehen oder riechen können. So gelangen sie zum Beispiel über den Hausstaub, an dem sie sich anlagern, in die Atemwege.

Es ist nach wie vor nicht völlig klar, wie die Mittel genau auf den menschlichen Körper wirken. Zumal diese Beurteilung abhängig von verschiedenen Faktoren ist, etwa davon, wie viel des Mittels aufgetragen wurde, wie lange die Person den Ausdünstungen der Giftstoffe ausgesetzt ist und wie deren gesundheitlicher Gesamtzustand ist. Oft treten die Symptome erst lange Zeit nach der Holzbehandlung auf – und werden dann meist nicht damit in Zusammenhang gebracht.

Hilfe suchen

Wer Verdacht schöpft, dass in seinem Zuhause mit Giftstoffen behandeltes Holz verbaut wurde, sollte zunächst Holz- oder Staubproben untersuchen lassen. Ob eine Sanierung oder ein Umbau notwendig sind, hängt zum einen von der Stärke der Belastung ab, zum anderen auch davon, wie die Räumlichkeiten genutzt werden, ob sie etwa ständig bewohnt, gut durchlüftet sind oder im Außenbereich liegen.

Ansprechpartner für Betroffene sind zum Beispiel Umweltberatungsstellen vor Ort, etwa kommunale Einrichtungen oder die Verbraucherzentralen. Hier wird oft eine spezielle Wohnberatung angeboten. Auch sogenannte Umweltambulanzen kommen infrage. Außerdem gibt es im Internet eine Interessensgemeinschaft der Holzschutzmittelgeschädigten, die Informationsmaterial bietet und den Erfahrungsaustausch unter Betroffenen ermöglicht.

Mit Material von ZDF, Stiftung Warentest

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