Die Lunge ist für den Gasaustausch von Sauerstoff und Kohlendioxyd verantwortlich. Bei einer Lungenentzündung ist dieser Prozess gestört. Je nachdem, wie stark die Lunge befallen ist, kann dies zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Eine solche Entzündung sollte deshalb nie auf die leichte Schulter genommen werden.
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Welche Auslöser gibt es?
In den meisten Fällen wird eine Lungenentzündung durch Bakterien, vor allem durch Pneumokokken, seltener durch Viren, Legionellen oder Pilze ausgelöst. Wegen ihrer Häufigkeit wird die durch Pneumokokken hervorgerufene Lungenentzündung auch als klassische oder typische Lungenentzündung bezeichnet.
Sie äußert sich durch Schüttelfrost, Fieber Husten und Auswurf. Bei der atypischen Lungenentzündung, die vorwiegend durch Viren hervorgerufen wird, kommt es oftmals zu Kopf- und Gliederschmerzen sowie einem trockenen Reizhusten.
Viele kleine Unterschiede
Eine Pneumonie kann nach ihrer Ausdehnung weiter klassifiziert werden: Bei der so genannten lobären Lungenentzündung ist ein gesamter Lungenflügel von der Infektion betroffen, bei der lobulären Lungenentzündung gibt es einen oder mehrere Infektionsherde.
Differenziert wird die Lungenentzündung auch nach dem Ort der Ansteckung. Gefürchtet ist dabei eine Infektion in Krankenhäusern, da sich hier häufig antibiotika-resistente Bakterien finden, die eine Behandlung erschweren oder sogar unmöglich machen.
Behandlung mit Breitbandantibiotika
Die Diagnose Lungenentzündung lässt sich anhand der Symptome sowie einer Röntgenuntersuchung stellen. Zudem können Laboruntersuchungen sowie ein Blutbild dazu beitragen, die Erreger der Lungenentzündung festzustellen. Da dies jedoch nicht immer gelingt, wird in der Regel bereits bei Verdacht auf eine Lungenentzündung mit der Gabe von Breitbandantibiotika behandelt, um mögliche Komplikationen zu verhindern. Die Praxis zeigt, dass dies in den meisten Fällen auch gelingt und die Lungenentzündung wieder abklingt.
Wenn die Lungenentzündung durch Pilze hervorgerufen wurde, setzen Mediziner Antipilzmedikamente ein, liegen Parasiten vor, werden die entsprechenden Medikamente gegen diese Erreger genutzt.
Superinfektion droht!
Liegt der Lungenentzündung eine Infektion durch Viren zugrunde, helfen Medikamente in aller Regel nicht. Es droht eine sogenannte Superinfektion. Bei dieser „setzt“ sich eine bakterielle Infektion auf die bestehende virale Infektion, wobei es zu schweren Komplikationen kommen kann.
Gefürchtete Komplikationen bei einer Lungenentzündung sind ein Lungenversagen, die Ausbreitung der Infektion auf anderen Organe sowie eine Sepsis. Bei diesen schweren Verläufen sind oftmals eine intensivmedizinische Betreuung, eine künstliche Beatmung sowie die Einleitung eines künstlichen Komas erforderlich. In der Hälfte dieser schweren Verläufe sterben die betroffenen Patienten an den Folgen ihrer Lungenentzündung.
Wie stehen die Chancen?
Die allgemeine Prognose bei einer Lungenentzündung hängt vor allem davon ab, welche Auslöser dem Geschehen zugrunde liegen und in welchem Gesundheitszustand sich der betroffene Patient befindet.
Sind Pneumokokken die Auslöser der Lungenentzündung, ist die Prognose in der Regel gut, wenn rechtzeitig Antibiotika verordnet werden. Etwa die Hälfte aller Lungenentzündungen kann so bereits vom Hausarzt erfolgreich behandelt werden. Schätzungen zufolge ist bei etwa 250.000 Patienten pro Jahr eine stationäre Behandlung im Krankenhaus erforderlich.
Kann man vorbeugen?
Zur Vorbeugung der Lungenentzündung durch eine Pneumokokkeninfektion ist eine Impfung möglich. Laut der Ständigen Impfkommission des Robert Koch Instituts in Berlin wird derzeit Kindern bis 24 Monaten, älteren Menschen ab dem 60. Lebensjahr sowie Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zu einer solchen Impfung geraten.
Robert-Koch-Institut (RKI): Weitere Informationen zu Pneumokokken