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Geldanlage an der Börse

Karten mit Aufdruck: Rendite, Stabilität, Liquidität
von Sina Groß

Börse: Das klingt für viele nach Risiko, Zocken und Verlusten. Wer sich doch zur Geldanlage an der Börse durchringt, will meist mehr Rendite aus seinem Ersparten herausholen. Wie funktioniert das und auf was muss man achten?

Datum:
13.03.2017
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Wer zum ersten Mal Wertpapiere kauft, fürchtet oft, etwas falsch zu machen und Geld zu verlieren. Tatsächlich gibt es eine Reihe von Dingen, die Laien wissen sollten, bevor sie das erste Mal an der Börse handeln. Zum Beispiel: Welcher ist der beste Handelsplatz? Welcher Kurs ist akzeptabel? Welche Gebühren fallen an? Und natürlich, welche Wertpapiere sollte man kaufen, wenn man noch recht wenig Ahnung von der Materie hat.  

Was Sie an der Börse kaufen können

Seit der Finanzkrise ist es für Anleger besonders schwer, mehr Rendite aus ihrem Geld herauszuholen. Haben Sie dieses Ziel, kommen Sie an Wertpapieren und der Börse nicht vorbei. Als Geldanlage haben sich Fonds bewährt, weil man so das Risiko streuen kann. Zudem sind sie flexibel. Sie können beispielsweise monatlich regelmäßig sparen oder einmalig einen größeren Betrag auf die hohe Kante legen.

Passive versus aktive Fonds

Man unterscheidet zwischen aktiven und passiven Fonds. Über letztere lässt sich besonders einfach und günstig Geld an der Börse anlegen. Sie werden Indexfonds oder kurz ETFs genannt und werden erst seit dem Jahr 2000 in Deutschland gehandelt. Auch Menschen, die keine Börsenprofis werden wollen, können sich darüber einfach und preiswert an den Aktienmärkten beteiligen. Statt beispielsweise die 30 Einzelaktien des DAX können Sie einfach Anteile eines ETF auf den Aktienindex DAX kaufen und profitieren, wenn der DAX steigt.

Alternativ zu den passiven ETFs können Anleger auch in klassische aktive Aktienfonds investieren. Dort entscheidet ein Manager, welche Aktien gekauft werden und er verwaltet den Fonds. Sein Ziel ist es, besser abzuschneiden als der Marktdurchschnitt. In der Realität gelingt das allerdings den wenigsten Fondsmanagern.

Was kostet wie viel?

Beim Kauf von ETFs fallen Provisionen an. Als Faustregel gilt: Der Kauf über eine Filialbank ist meist teurer. Mehr als ein Prozent des Kaufpreises sollte die Provision aber auch dort nicht betragen. Über eine Direktbank geht es günstiger. Sie verlangen häufig 0,25 Prozent und einen Mindestpreis von zehn Euro. Bei Indexfonds-Sparplänen zahlen Sie bei jeder Einzahlung eine Gebühr an die Bank, die den Sparplan anbietet. Diese kann fix oder prozentual sein oder eine Kombination aus beidem. Bei einer prozentualen Gebühr ist es egal, ob sie monatlich oder vierteljährlich sparen. Ist sie fix, kann vierteljährliches Sparen günstiger sein. Zeitweilig kann ein Sparplan sogar kostenfrei sein.

Kaufen Sie solch einen aktiv gemanagten Fonds beispielsweise bei Ihrer Hausbank, zahlen Sie in der Regel einmalig bis zu fünf Prozent Anschaffungskosten. Dazu kommen laufende Verwaltungs- und Managementkosten von bis zu 1,5 Prozent Ihres Anteilswertes. Manche Fonds genehmigen sich darüber hinaus eine Gewinnbeteiligung. Das bedeutet, dass der Fondsmanager noch einmal extra verdient, wenn der Fonds seinen Wert steigern konnte - was allerdings Ihre Rendite schmälert.

Tipp: Die Kosten für einen Wertpapierkauf sollten immer in einem vernünftigen Verhältnis zur investierten Summe stehen. Kosten in Höhe von mehr als ein Prozent gelten als unwirtschaftlich. Summieren sich die Kosten beispielsweise auf 20 Euro, sollten Sie wenigstens für 2.000 Euro Wertpapiere kaufen.

Den richtigen ETF finden

Sie müssen zuerst entscheiden, an welchem Markt Sie sich gern beteiligen möchten. Wer möglichst breit streuen, aber mit einem einzigen ETF auskommen möchte, kann sich den Weltaktienindex MSCI World genauer anschauen. Anleger, die ihren Schwerpunkt lieber auf europäische Indizes legen wollen, können auf den Stoxx Europe, MSCI Europe oder MSCI EMU ausweichen.

Den richtigen ETF können Sie sich über unabhängige Finanzportale im Internet oder in Zeitschriften suchen. Oder Sie lassen sich bei Ihrer Hausbank beraten.

Die wichtigsten Orderzusätze

Wie Sie Ihr Risiko minimieren

Wie erfolgreich Sie Ihr Geld an der Börse anlegen, darüber entscheidet vor allem der Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt. Dabei gilt: Schwankungen und Risiken sind umso größer, je kürzer der Anlagezeitraum ist. Dann sind hohe Verluste, aber auch enorme Gewinne möglich.

Setzen Sie niemals alles auf eine Karte - gerade an der Börse! Investieren Sie lediglich in eine Branche oder ein Unternehmen, ist Ihr Risiko wesentlich höher, als wenn Sie das Geld auf mehrere Wertpapiere verteilen. Das nennt sich Risikostreuung.

Eingesetztes Kapital muss übrig sein

Sie sollten auf keinen Fall Geld an der Börse investieren, das Sie gegebenenfalls kurzfristig für andere Zwecke benötigen. Der Grund: Wenn Sie in einen Börsencrash geraten, der sich über mehrere Jahre hinzieht, müssen Sie hohe Verluste verkraften. Außerdem gilt: Legen Sie nicht Ihr gesamtes Vermögen in Aktien an. Folgende Faustregel können Sie anwenden: "Hundert minus Lebensalter - so viel Prozent Ihres Gesamtvermögens können Sie an der Börse anlegen."

Emotionen kontrollieren

An der Börse gilt es, Emotionen auszuschalten und rational zu bleiben. Angst oder Gier können zu eingeschränktem Beurteilungsvermögen und damit zu Fehlentscheidungen führen. Bleiben Sie cool und besonnen, so treffen Sie auch keine voreiligen Entscheidungen. Rennen Sie nicht der Herde hinterher, nur weil eine Nachricht - egal ob positiv oder negativ - gerade über die Ticker läuft.

Wahl der Depotbank

Vor der Eröffnung eines Wertpapierdepots sollten Sie verschiedene Angebote vergleichen, da Gebühren sowie andere versteckte Kosten die Rendite schmälern können. Oft bieten Online-Banken günstigere Konditionen als Filialbanken an. Sie sollten zudem im Vorfeld entscheiden, ob Sie eigenständig Geld an der Börse anlegen wollen oder das lieber dem Bankberater überlassen.

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