Früh einsetzende Blüte
Die meisten Gehölze kommen aus Gegenden, in denen es um diese Jahreszeit kaum oder gar keinen Frost mehr gibt. Sie nutzen die Gunst der ersten Stunde, um hungrige Bestäuber anzulocken, die nach einer Ruhezeit gierig auf Nahrung sind. Andere Gehölze, zum Beispiel die Hasel, kommen aus frostigen Gegenden, in denen lange Zeit keine Insekten fliegen. Da dort aber der Sommer kurz ist und es bis zur Samenreife lange dauert, müssen die Pflanzen vom Wind bestäubt werden und blühen, sobald es die Temperaturen zulassen, schon bei leichten Nachtfrösten.
Frühblühende Gehölze besitzen besonders kälteresistente Blüten. Ihr Trick: „Sie lagern hohe Zuckerkonzentrationen in die Blütenblätter ein. Diese wirken genauso wie der Frostschutz im Kühler“, erklärt Gartenexperte Elmar Mai. Die Blüten sind außerdem recht klein und bieten nicht so viel Angriffsfläche. Um trotzdem aufzufallen, müssen sie einen intensiven Duft verströmen oder grell gefärbt sein.
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PflegetippsDa die Blüte früh einsetzt, müssen die Pflanzen auch entsprechend früh zurückgeschnitten werden – allerdings nur bei Bedarf! Die Regel besagt: Rückschnitt nach der Blüte (bei Obstgehölzen nach der Fruchtreife), aber vor dem Wiederaustrieb. Die meisten frühblühenden Gehölze benötigen volle Sonne. Sie vollbringen Höchstleistungen und brauchen jeden wärmenden Sonnenstrahl. Daher ist auch ein geschützter Standort zu empfehlen, also weder Durchzug noch die Schlagwetterseite.
Ansonsten gelten die üblichen Standortbedingungen: Etwas kalkiger, schwerer oder durchlässiger Boden, Moorboden – gemäß den Anforderungen der Pflanze. Tipp: Vor dem Kauf und damit auch vor dem Einpflanzen sollte man sich über die Endgröße der Pflanze informieren.
Pflege von geschädigten Pflanzen
Zunächst gilt das Motto „Abwarten und Tee trinken“. Denn die wirklichen Schäden zeigen sich nicht sofort. Oft entstehen sie nicht durch die Kälte, sondern durch die damit verbundene Trockenheit. Und gerade bei Frost geht viel Wasser in die Atmosphäre!
Häufig rächt sich aber auch Übereifer. Denn wer seine Rosen schon im Herbst auf Endgröße zurück geschnitten hat, hat jetzt vielleicht den verfrühten Austrieb durch Frost verloren. Jetzt gilt einfach Abwarten und genau beobachten, welche Knospen noch vital austreiben und erst Mitte April den endgültigen Formschnitt vornehmen. Selbst bei Stauden sollten alles Erfrorene in Ruhe eintrocknen können, bevor es entfernt wird, denn die Pflanzen können noch oft genug Wertstoffe zurück gewinnen.