„Wenn der Alltag bestimmt ist von Ernährungsregeln, zwanghaftem Essen oder auch Maßlosigkeit, steckt häufig der Hunger der Seele dahinter“, weiß Therapeutin Maria Sanchez. Laut Maria Sanchez essen viele Menschen nicht bloß aus Hunger, sondern leiden darunter, ständig ans Essen denken zu müssen. Ihr Essverhalten belastet sie. Klar wurde Maria Sanchez das, als sie selbst durch eine Stoffwechselkrankheit in kurzer Zeit 22 Kilogramm zunahm und realisierte, dass die Diäten, die sie ihr Leben lang gemacht hatte, sie und ihr Essverhalten geschädigt haben. Seitdem hat sie durch eine intensive Auseinandersetzung mit ihren Emotionen 30 Kilogramm abgenommen und berät als Therapeutin andere Menschen, die ähnliches durchmachen.
Gründe für emotionales Essen
Maria Sanchez beschäftigt hauptsächlich die Frage, welche Gründe dahinter stecken, dass man nicht aufhören kann zu essen, selbst wenn man satt ist. Für sie ist klar: Das hat ganz entscheidend etwas mit der Seele zu tun.
Beim emotionalen Essen wird das natürliche Wechselspiel von hungrig und satt sein außer Kraft gesetzt, das Essen übernimmt eine psychologische Funktion. Durch den alltäglichen Stress, mit dem sich viele heutzutage konfrontiert sehen, suchen sie nach einem Weg, um innere Spannungen und Zweifel zu bekämpfen. Für viele beginnt damit die emotionale Bindung ans Essen.
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Genuss statt Notwendigkeit
Für Maria Sanchez steht fest: Essen muss ein Genuss bleiben und darf nicht zur Notwendigkeit werden. In Momenten, in denen man beispielsweise Trost braucht, sich diesen aber durchs Essen verschafft, ist das Essen kein Genuss mehr - sondern eine Notwenigkeit.
Während der Genuss dem Menschen die Wahl lässt, fühlt er sich bei der Notwendigkeit zu einer Tätigkeit gezwungen.