In der Regel muss man im Winter weniger gießen, wenn die Pflanzen kühler stehen. In trockener Heizungsluft leiden Zimmerpflanzen allerdings ganz besonders. Das wiederum ist gut für Schädlinge, denn diese haben leichtes Spiel bei geschwächten Pflanzen. Um den Pflanzen mehr Vitalität und Widerstandskraft zu geben, sollte man sie in Wasser tauchen. Danach gut abtropfen lassen. Das Tauchen der Pflanzen hat den Vorteil, dass die Wurzeln besser atmen können. Im Winter sollten Sie Ihre Zimmerpflanzen häufig besprühen. Stellen Sie die Pflanzen zusätzlich auf Unterschalen, die Wasser und Tonkugeln aus der Hydrokultur, eine Kiesschicht oder Sand enthalten.
Tropische Pflanzen benötigen viel Wasser. Vor allem in Heizungsnähe (insbesondere bei einer Bodenheizung) trocknen die Pflanzen schnell aus. Man kann den Stress mildern, indem man die Heizungsluft mit einem Luftbefeuchter etwas anfeuchtet und so die austrocknende Wirkung auf die Pflanzen mildert. Kakteen können hingegen kühl und trocken stehen und vor allem hell. Vorsicht: Pflanzen nie übergießen. Auch darf das Wasser in den Übertöpfen nicht stehen. Durch Staunässe gehen viele Pflanzen ein. Ballenfeuchte führt zu Fäulnis, gerade im Winter, wenn die Pflanzen kühl stehen.
Schädlinge bekämpfen
Achten Sie besonders auf Schädlinge: Pflanzen, die nicht standortgerecht stehen und gegossen werden, bekommen oft Schädlinge. Betroffen sind davon insbesondere Kübelpflanzen, die im Sommer draußen stehen und hereingeholt werden. Um die Art des Befalls zu ermitteln, eignen sich gelbe Klebkarten, so genannte Gelbtafeln. Im Fachgeschäft kann man so das passende Gegenmittel ausfindig machen. Bei Spinnmilben etwa muss die Luftfeuchtigkeit erhöht werden. Die Pflanze sollte dann mit einem Teller Wasser in einer Plastiktüte warm gestellt und öfters besprüht werden.
Schädlinge können auf unterschiedliche Weise bekämpft werden. Bei einem Einsatz von natürlichen Feinden fressen Nützlinge die Schädlinge einfach auf. Insbesondere Blattläuse haben viele Feinde: Florfliegen, Maikäfer aus Australien und Schwebefliegen können mit bestimmten Bestellgutscheinen im Fachhandel bestellt werden. Wer spritzen möchte, sollte nur zu ungiftigen Mitteln greifen. So eignen sich zum Beispiel Netzmittel wie Kaliseife gegen verschiedene Insekten (auch gegen Blattläuse). Die Insekten ersticken dadurch. Auch ein Gemisch aus Spiritus und Spülmittel wirkt. Chemische Mittel können bei härteren Krankheiten verwendet werden. Die Pflanzen sollte man am besten unter freiem Himmel besprühen. Wer die Behandlung in der Wohnung vornehmen möchte, sollte das Bad wählen und danach auf jeden Fall gut lüften.
Wachstumsreiz klein halten
Düngen Sie jetzt weniger als sonst, denn durch die Wärme in den Räumen und die kurzen Tage befinden sich Zimmerpflanzen in einer Art "Wachstumskonflikt": Gute klimatische Bedingungen kollidieren mit mangelndem Licht, das für die Photosynthese und damit für ein gesundes Wachstum notwendig ist. Deshalb gilt es, den Wachstumsreiz möglichst klein zu halten. Die Pflanzen leiden unter dem Lichtmangel im Winter und fahren deshalb in der Zeit von September bis März ihren Stoffwechsel herunter. „Es ist wichtig, dass die Pflanzen zur Ruhe kommen und keinem Stress ausgesetzt werden“, erklärt Elmar Mai. Aus diesem Grund sollte man sie auch erst frühestens im April umtopfen.
Da die Tage kürzer sind und die Sonne weniger scheint, brauchen Pflanzen jeden Lichtstrahl, um vital zu bleiben. Es bietet sich an, die Pflanzen täglich morgens und abends mit jeweils ein bis zwei Stunden Licht aus klassischen Leuchtstoffröhren zu versorgen. Anders als im Sommer sollten Pflanzen, die einen vollsonnigen Standort bevorzugen (etwa Kakteen, Palmen und Sukkulenten), dicht an ein Fenster gestellt werden, das im Idealfall nach Süden zeigt. Am Nordfenster sollten nur Pflanzen tropischen Klimas stehen wie Farne. Ost- und Westfenster sind für viele Grünpflanzen gut geeignet, aber auch für sonnenempflindlichere Pflanzen wie Orchideen. Für lichthungrige Pflanzen kann man einen Platz mitten im Zimmer wählen und eine Pflanzenleuchte darüber hängen.