11.000 ehrenamtliche „Grüne Damen und Herren“ besuchen deutschlandweit kranke und hilfebedürftige Menschen in mehr als 700 Krankenhäusern und Altenhilfe-Einrichtungen. Erkennbar sind sie an ihren grünen Kitteln, die sie im Dienst tragen. Der Dachverband, zu dem sich die Helfer zusammengeschlossen haben, ist der Evangelische Kranken- und Alten-Hilfe e.V.. Auch andere Organisationen wie die Malteser oder die Caritas sowie weitere kleinere Organisationen bieten ehrenamtliche Helfer in Kliniken an.
Von diesem Dienst haben viele etwas. Die Patienten haben durch die Ehrenamtlichen während des Klinik- oder Heimaufenthalts eine wertvolle Abwechslung. Die Helfer selbst übernehmen keine leichte, dafür aber eine sinnvolle und bereichernde Aufgabe. Der wichtigste Punkt ihrer Arbeit: Sie minimieren die Sorgen und Nöte der Patienten. Im stressigen und aufwendigen Bereich der Pflege in Krankenhäusern und Altenheimen ist oftmals keine Zeit für persönliche Zuwendung und längere Gespräche. Die Pflegekräfte sind mehr als ausgelastet.
Wer darf helfen?
Die Voraussetzungen für die Mitarbeit als ehrenamtlicher Helfer (bei den Grünen Damen) sind klar definiert. Die Tätigkeit ist komplex und stellt große Herausforderungen an die eigene Persönlichkeit. Ehrenamtliche müssen sich im komplexen Gefüge eines Krankenhauses zurechtfinden, unterordnen und gleichzeitig selbstbewusst und sensibel auftreten. Außerdem müssen sie ein Gespür dafür bekommen, wo sie gebraucht werden und wo Patienten vielleicht auch Abstand wollen.
Bei den Grünen Damen und Herren gibt es folgende Grundvoraussetzungen:
Mindestalter 18 Jahre, Kontaktfreudigkeit und Freundlichkeit, Einfühlungsvermögen und Lebenserfahrung, Verschwiegenheit und Zuverlässigkeit, psychische und physische Belastbarkeit und nicht zuletzt Teamfähigkeit. Die wöchentliche Verfügbarkeit der Ehrenamtlichen sollte vier bis fünf Stunden umfassen.
Die Aufgaben im Krankenhaus im Einzelnen:
- Dasein und Zuhören - dem Patienten die Möglichkeit geben, das auszusprechen, was ihn bewegt
- Vorlesen, Basteln oder Spielen
- Hilfe bei der Aufnahme und Lotsendienste
- Begleitung von Patienten zu Untersuchungen, Therapien, Andachten und Veranstaltungen oder bei Spaziergängen
- Betreuung von Angehörigen
- Vermittlung von Kontakten zu hauptamtlichen Mitarbeitern
- Erledigungen bei Behörden oder Banken (nur mit Vollmacht)
- Buchausleihe, Briefe schreiben, Telefonate führen und vieles mehr
Wenn es losgeht
Nach einer sorgfältigen Einführung beginnen die Ehrenamtlichen ihren Dienst. Meist finden spezielle Einführungsseminare statt, die in das Ehrenamt einführen, Sinn und Zweck erläutern und auf Gesprächssituationen vorbereiten. In dieser sogenannten Basisfortbildung werden rund 20 bis 25 grüne Damen und Herren einer Region, die neu in ihrem Amt sind, gemeinsam fortgebildet. Die Mitarbeitenden werden bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege gegen Unfälle versichert. Und alle Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, in denen Grüne Damen und Herren ihren Dienst ausüben, müssen für sie eine Haftpflichtversicherung abschließen.