CMD, also die cranio-mandibuläre Dysfunktion, ist ein Überbegriff für strukturelle, funktionelle, biochemische und psychische Fehlregulationen der Muskel- oder Gelenkfunktion der Kiefergelenke. Cranium bedeutet Schädel, Mandibula bezeichnet den Unterkiefer und Dysfunktion heißt Fehlfunktion. Die Fehlregulationen können schmerzhaft sein, müssen es aber nicht.
Etwa 20 Prozent der Bevölkerung sind von behandlungsbedürftigen CMD-Symptomen betroffen, etwa ein Drittel von ihnen knirscht und presst nachts mit den Zähnen, was Funktionsstörungen im Kausystem auslösen oder verstärken kann.
Ursache oft nicht erkannt!
Fehlfunktionen von Zähnen und Kiefergelenken können die Ursache für eine Vielzahl von Symptomen sein. Viele Menschen leiden unter Beschwerden und Schmerzen, ohne den Grund dafür zu kennen. Kaum ein Patient vermutet, dass Beschwerden wie Schmerzen und Verspannungen ihre Ursache in einem oder beiden Kiefergelenken haben.
Selbst naheliegende Beschwerden wie Migräne oder ein Taubheitsgefühl im Gesicht werden oft nicht in Zusammenhang mit cranio-mandibulärer Dysfunktion gebracht. Dabei sind die Auswirkungen eines gestörten Zusammenspiels der Zähne von Ober- und Unterkiefer heftig und Betroffene haben oft eine jahrelange Arzt-Odyssee hinter sich, auf der Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden.
Auswirkungen auf den ganzen Körper
Durch CMD verursachte Symptome können den ganzen Körper betreffen und treten sowohl als gelenknahe als auch als gelenkferne Beschwerden auf. Hier die Bandbreite an Symptomen, die auf CDM hinweisen können:
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So wird CMD erkannt!
Die Diagnostik durch den Zahnarzt (es gibt auch spezielle CMD-Zahnärzte) sieht wie folgt aus: Den Beginn macht eine Funktionsanalyse. Diese Untersuchung ohne Einsatz von Instrumenten beinhaltet die Aufnahme der Krankengeschichte, die Erfassung von Schmerzsymptomen und Fehlstellungen der Zähne. Außerdem sollte ein Abtasten der Kaumuskulatur durchgeführt sowie Einschränkungen von Kaubewegung und Mundöffnung untersucht werden. Auch die Abklärung der Lebenssituation des Patienten ist wichtig, denn psycho-emotionaler Stress spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Entwicklung der CMD. Danach können, falls nötig, Instrumente zum Einsatz kommen.
Mit elektronischen Messsystemen können der Bewegungsumfang des Unterkiefers, die Koordination der Bewegungen und die Zentrierung des Unterkiefers bei Zahnkontakt in der Ausgangsposition ermittelt werden. Die Untersuchungen mit speziellen Systemen, wie dem Cebris-Gerät (Gesichtsfeldmessung und Analyse) sind aber in der Regel keine Kassenleistungen.
Eine Aufbissschiene für den Anfang
Der erste Schritt bei der CMD-Behandlung ist die sogenannte Schienentherapie. Nachdem ein Abdruck des Kiefers genommen wurde, wird eine spezielle Aufbissschiene aus Kunststoff gefertigt. Sie lindert in erster Linie die Symptome der CMD wie Kopf-, Nacken- oder Rückenschmerzen und Zähneknirschen. Außerdem verhindert sie weitere Schäden an den Zähnen.
Um eine cranio-mandibuläre Dysfunktion erfolgreich zu behandeln, ist auch die Zusammenarbeit interdisziplinärer Spezialisten wichtig. Physiotherapeuten, Orthopäden, Osteopathen oder Allgemeinmediziner können bei der Behandlung unterstützen.