Sie sind hier:

Clusterkopfschmerz - was ist das?

Clusterkopfschmerz

Er wird auch "Cluster" oder "Migräne der Männer" genannt und ist für Betroffene kaum zu ertragen. Der vernichtend starke Schmerz überkommt die Betroffenen regelmäßig. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen.

Datum:
19.09.2018
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Die Krankheit zeichnet sich durch streng einseitig auftretende Schmerzen aus, die von hoher Intensität sind. Die Schmerzen kommen in Attacken bis zu acht Mal täglich. Jede Attacke dauert zwischen 30 Minuten und drei Stunden. Es gibt zwei Arten von Cluster: den chronischen und den episodischen Clusterkopfschmerz, wobei ersterer durchgehend anhält und zweiterer periodisch über mehrere Wochen auftritt.

Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Schätzungen gehen davon aus, dass das Verhältnis bei 9:1 liegt. Cluster wird deshalb auch als „die Migräne der Männer“ bezeichnet.

Welche Symptome sprechen für Cluster?

Das herausragendste Symptom ist der starke Schmerz, der auch als Vernichtungsschmerz bezeichnet werden kann. Clusterpatienten sind sehr unruhig, schreien, stöhnen und manchmal verletzen sie sich selbst. Begleitsymptome sind ein gerötetes Auge, das tränt, eine laufende Nase oder ein hängendes Augenlid – immer auf der betroffenen Seite.

Wie verläuft eine Clusterattacke?

Viele Patienten berichten, dass sich der Beginn einer Attacke durch ein Ziehen in der betroffenen Schädelhälfte ankündigt. Häufig beginnt auf dieser Kopfseite auch ein Auge zu tränen oder wird rot und die Nase beginnt zu laufen. Und dann geht alles ganz schnell, binnen ein bis zwei Minuten baut sich der extreme Kopfschmerz auf.

Dieser Schmerz wird beschrieben als glühender Dolch, der ins Auge gerammt wird. Frauen berichten, dass der Clusterschmerz schlimmer sei als der Geburtsschmerz. Unbehandelt dauert die Attacke bis zu drei Stunden, dann „erkaltet der Dolch“ bis er schließlich verschwindet. Nach einer solchen Attacke sind die Patienten völlig erschöpft, durchgeschwitzt und teilnahmslos.

Wie entsteht Clusterkopfschmerz?

Nach derzeitigen medizinischen Erkenntnissen ist der Clusterkopfschmerz eine sterile Entzündung im Bereich des Sinus cavernosus mit ungeklärter Ursache. Der Sinus cavernosus ist ein Venenraum zwischen der harten Gehirnhaut und dem Schädelknochen. Durch diesen Bereich verläuft die innere Hirnschlagader, sowie eine Vielzahl an Nerven. Durch die Entzündung dehnt sich die Arterie aus und drückt gegen die Nerven. Das ruft den starken Schmerz hervor. Da die Clusterattacken regelmäßig und sogar fast immer zur gleichen Uhrzeit auftreten, vermuten Wissenschaftler, dass auch der Hypothalamus eine Rolle spielt, denn dort ist der Sitz unserer „inneren Uhr“.

Auch bestimmte Trigger können eine Attacke auslösen. Gefäßerweiternde Substanzen wie Alkohol, tropisches Klima oder die Hitze in der Sauna können die Schmerzen hervorrufen oder verstärken. Auch Stoffe wie Histamin, Glutamat, Aspartam, Citrate und Nitrate stehen im Verdacht.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Gegen den akuten Schmerz hilft bei 80 Prozent der Betroffenen das Einatmen von medizinischem Sauerstoff. Der Sauerstoff verengt die Gefäße, der Druck auf die Nerven nimmt ab und der Schmerz verschwindet. Sauerstoff ist sehr gut verträglich und beendet die Attacke nach wenigen Sekunden. Das Spritzen von Triptanen (gibt es auch als Nasenspray) beendet die Attacke ebenfalls sehr rasch, doch die Anwendung hat Nebenwirkungen. Das Zusammenziehen der Gefäße beeinträchtige die Patienten oft körperlich, diese klagen über Kreislaufprobleme und Schwindel, der oft mehrere Stunden anhält.

Die Injektion von hochdosiertem Cortison hat ebenfalls eine hohe Erfolgsquote. Zur Prophylaxe einer Clusterepisode werden häufig Herzmittel verschrieben. Diese sollen das Auftreten des Anfalls verhindern oder zumindest die Episode abschwächen.

Weitere Gesundheitsthemen

Arthrose im Knie

Volle Kanne - Knie-Arthrose 

Arthrose ist eine der weltweit häufigsten Gelenkerkrankungen. Wie kommt es zu dem Verschleiß, welche Symptome können auftreten und welche Behandlungsoptionen stehen zur Auswahl?

17.12.2024
Videolänge
Craniomandibuläre Dysfunktion

Volle Kanne - Craniomandibuläre Dysfunktion 

Die Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD, beschreibt eine häufig schmerzhafte Fehlfunktion im Zusammenspiel von Kiefergelenken, Muskeln und Zähnen.

12.12.2024
Videolänge

Mehr aus Volle Kanne

Food-Koma

Volle Kanne - Tipps gegen "Food-Koma" 

Was hilft nach einem üppigen Festtagsmenü und wie kann man ein "Food-Koma" verhindern? Ernährungsberaterin Brigitte Bäuerlein gibt hilfreiche Tipps.

20.12.2024
Videolänge
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.