Jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Mit der steigenden Lebenserwartung wird diese Zahl vermutlich in den nächsten Jahren noch zunehmen. Die Gründe für eine Erkrankung sind unterschiedlich. Neben Lebensstilfaktoren spielen vor allem die genetische Veranlagung, die Beschaffenheit des Drüsengewebes und Hormone eine Rolle.
Die Entstehung von Brustkrebs lässt sich nicht verhindern. Mit einer gezielten und regelmäßigen Vorsorge können Frauen aber etwas zum Verlauf einer möglichen Erkrankung beitragen. Je früher der Krebs erkannt wird, desto höher ist die Überlebenswahrscheinlichkeit.
Was zahlt die Kasse?
Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen allen Frauen ab 30 Jahren eine jährliche Untersuchung, bei der die Brust abgetastet und nach Auffälligkeiten gefragt wird. Eine Ultraschall-Untersuchung wird als IGEL-Leistung angeboten. Das empfiehlt sich vor allem für jüngere Frauen mit dichtem Drüsengewebe.
Ab dem 50. Geburtstag werden die Frauen bis zum 70. Lebensjahr alle zwei Jahre zum Mammografie-Screening eingeladen. Dabei werden die Brüste geröntgt. In diesem bildgebenden Verfahren können kleinste Veränderungen entdeckt werden.
Manche Krankenkassen bezahlen auch Kurse bei speziellen Trainerinnen, die Frauen das richtige Selbstabtasten der Brust beibringen. Auch übernehmen bereits zahlreiche Krankenkassen die Untersuchung durch professionelle Medizinisch-Taktile Untersucherinnen (MTU). Das sind blinde oder sehbehinderte Frauen, deren Tastsinn besonders ausgebildet ist. Sie sind in speziellen Zentren oder auch in gynäkologischen Praxen angesiedelt.
Brustselbstuntersuchung- wie geht’s?
Frauenärztinnen und Frauenärzte empfehlen neben den Vorsorgeangeboten eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Brüste; idealerweise einmal im Monat eine Woche nach dem Beginn der Periode oder wenigstens alle drei Monate. Wenn man das eigene Brustgewebe richtig gut kennt, können kleinste Veränderungen rechtzeitig auffallen.
Selbstabtasten - das ist zu beachten
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Bei Verdacht Arzt aufsuchenHat man einen Verdacht oder ein ungutes Gefühl, klärt das der Frauenarzt oder die Frauenärztin mit einem bildgebenden Verfahren ab. Meist ist das zunächst der Ultraschall und dann die Mammografie. Auch wenn dieses bildgebende Verfahren unauffällig sein sollte, man aber weiterhin ein ungutes Gefühl hat, sollte man sich eine Zweitmeinung einholen oder/und auf eine Gewebspunktierung bestehen.
Wird ein Knoten entdeckt, wird das Gewebe punktiert, um zu schauen, ob es sich um eine gut- oder eine bösartige Veränderung handelt.
Von den 70 000 Frauen, die jährlich an Brustkrebs erkranken, kann ein großer Teil geheilt werden. 18 000 Frauen sterben jährlich an den Folgen. Erkennt man diese Tumore bereits früh in einem Anfangsstadium, bevor sie streuen können, erhöht das die Überlebenswahrscheinlichkeit - auch bei aggressiven Formen - erheblich.