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Bier selbst brauen

Rezept und Tipps von Braumeister Gunnar Martens

Bierkrüge

Bier zu Hause selbst zu brauen, liegt zurzeit voll im Trend. Damit das auch gelingt, liefert Braumeister Gunnar Martens ein Rezept für obergäriges Bier und praktische Tipps.

Datum:
03.08.2017
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Um Bier nach dem deutschen Reinheitsgebot zu brauen, benötigt man als Grundzutaten Malz, Hopfen, Hefe und Wasser.

Grundausstattung

  • Großer Kochtopf (Die meisten Hobbybrauer fangen mit einem Glühweintopf oder Einmachkessel an)
  • Läuterbottich (Eimer mit Siebfunktion)
  • Gäreimer (kann auch der Läuterbottich sein)
  • Waage
  • Thermometer
  • Jod
  • Großer Kochlöffel
  • Flaschen für Reifung und Lagerung

Eine einfache Grundausstattung für die Brauerei bekommt man ab 200 Euro, professionelle Heimbrauanlagen ab 1000 Euro.

Obergäriges Bier

Zutaten (für 45 Liter)

  • 5 kg Gerstenmalz
  • circa 29 Liter Wasser
  • 100 g Hopfenpellets
  • 11 g Hefe

Die Zutaten kann man problemlos im Internet bestellen. Ein Kilogramm Malz kostet dort zwischen 2 Euro und 2,50 Euro, 50 Gramm Hopfen zwischen 1,50 Euro und 5 Euro und Hefe circa 2,50 Euro. 

Zubereitung

Gerstenmalz in einer Schrotmühle schroten. 16 Liter Wasser in einen Sudtopf geben und erhitzen. Das geschrotete Gerstenmalz bei einer Wassertemperatur von 50 Grad Celsius dazugeben, auf 55 Grad Celsius erhitzen und dann 10 Minuten ruhen lassen. Das Gemisch dann schrittweise erst auf 63 Grad Celsius (mit einer anschließenden Pause von 30 Minuten), dann auf 72 Grad Celsius (mit einer anschließenden Pause von 20 Minuten) und zuletzt auf 78 Grad Celsius erhitzen.

Bier selbst brauen
Bier selbst zu brauen, liegt voll im Trend.
Quelle: imago/Bernd Friedel

Danach erfolgt das sogenannte Abmaischen. Dazu das Gemisch in den Einmachkessel geben und mithilfe eines Siebes die nichtlöslichen Malzanteile herausfiltern. Das Gemisch erneut 20 Minuten ruhen lassen.

Beim Brauen geht es darum, die Stärke des Getreidekorns in Zucker umzuwandeln. Wenn die komplette Stärke in Zucker abgebaut wurde, was man mit einer Jodprobe kontrollieren kann („Jodnormalität“), wird die Maische filtriert. Der Bierbrauer spricht vom (ab)läutern.

Um das Malz weiter auszuwaschen, ist ein Nachguss notwendig. Dazu dem Gemisch circa 13 Liter heißes Wasser zugeben. Anschließend 10 Minuten ruhen lassen.

Danach das Gemisch circa 60 Minuten kochen. Dabei den Hopfen in zwei Schritten zufügen, circa 10 Gramm Hopfenpellets zu Kochbeginn und weitere 10 bis 100 Gramm bei Kochende. Die erste Hopfengabe bestimmt, wie bitter das Bier wird, die zweite Gabe sorgt für die feine Hopfennote des Bieres. Den fertigen Sud auf 20 Grad Celsius abkühlen lassen. Anschließend 11 Gramm Hefe zugeben.

Den Sud nach vier bis fünf Tagen (wenn alles vergoren ist) vom Sudtopf in Flaschen abfüllen. Die Flaschen drei Wochen im Kühlschrank lagern. Zwischen Brautag und Trinktag sollten vier Wochen eingeplant werden.

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