Das „Bankenbarometer“ ist eine Umfrage der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, bei der in diesem April 120 Banken in Deutschland zur Gebührenerhöhung befragt wurden. Dazu zählten Volks- und Raiffeisenbanken, Sparkassen und private Großbanken. Die Umfrage ergab: Vor allem das Girokonto ist betroffen. Jede vierte Bank (27 Prozent) erhöht hierfür die Gebühren. Knapp jede fünfte Bank (19 Prozent) nimmt mehr für Überweisungen. Bei etwa jeder sechsten Bank werden Kreditkarten und Abhebungen teurer. Früher war es möglich, mit hohen Zinseinnahmen andere Dienstleistungen quer zu subventionieren – das geht im aktuellen Niedrigzinsumfeld nicht mehr und so versuchen Banken, über Gebühren ihre Einnahmen zu sichern.
Urteil über Einführung von Gebühren beim Online-Banking
Schon jetzt gibt es Gebühren, die Kunden und Verbraucherschützer nicht einfach so hinnehmen möchten. Der Bundesgerichtshof will Ende Juli entscheiden, ob Banken beim Online-Banking für das Versenden einer TAN per SMS zusätzlich Geld verlangen dürfen. Kläger ist der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv). Zwei Instanzen haben die Klage bislang abgelehnt, mit der Begründung, dass das Online-Banking mit PIN und TAN eine freiwillige Zusatzleistung des Geldhauses sei. Wenn sich der Kunde dafür entscheide, könne die Bank für diese Leistung auch ein Entgelt verlangen.
Kein Einzelfall: Nur ein Teil der Institute bietet das SMS-TAN-Verfahren kostenlos an. Manche Banken bieten fünf freie SMS im Monat an. Bei anderen fällt ab der ersten SMS ein Betrag an. Selbst innerhalb einer Bank gibt es oft verschiedene Kontomodelle. Bei manchen Kontomodellen ist der SMS-TAN-Service frei – bei anderen Modellen nicht. Je höher die Pauschale für die Kontoführungsgebühr ausfällt, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Service frei ist.
Was ist inklusive, was kostet extra?
„Nach Auffassung des vzbv müssten die Kontoführungsgebühren sämtliche Kosten für die Sicherheitsabfrage gleich beinhalten“, sagt Markus Feck, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen. Es handele sich um einen notwendigen Vorgang und nicht um eine Extra-Leistung. „Etwa jeder dritte Deutsche nutzt die Möglichkeit des Online-Bankings. Weit verbreitet ist laut des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes der TAN-Generator, der zusammen mit der Girokarte funktioniert. Kunden können sich die Nummern aber auch über eine App schicken lassen – diese Varianten zu nutzen ist bislang kostenlos“, so Feck.
Ein weiterer Grund zur Sorge ist das häufige Aufsplitten der Kosten rund ums Girokonto in einzelne Entgelte. Hier sollen bald neue europäische Regeln die Transparenz sichern. „Vorgesehen ist, dass die Banken ihren Kunden einmal im Jahr eine Übersicht über die kassierten Entgelte zusammenstellen müssen. Im Internet soll es außerdem EU-weit Vergleichsportale geben.“ Endgültig verabschiedet ist das Konzept aber noch nicht.
Wann und wie das Konto kündigen?
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Mit Material von ZDF, Reuters