Viele Mütter kennen das Problem: Das Baby ist auf der Welt, die Pfunde sitzen aber weiterhin hartnäckig auf den Hüften. Doch ein regelmäßiges Sportprogramm ist für die meisten undenkbar, denn wohin mit dem Säugling, während die Mama Sport macht?
Eine Möglichkeit, zusammen mit Baby Sport zu treiben, ist eine Kombination aus Fitness, Tanz und Kuscheln. Das Besondere daran ist, dass die Kinder in einem Tragegurt oder Tragetuch am Körper der Mutter sind, während diese turnt. Ein riskanter Sporttrend oder eine gute Möglichkeit für Mütter endlich wieder fit zu werden?
Schütteln verboten!
Bei diesem speziellen Training ist das Kind in einem Tragegurt oder Tragetuch – ganz nah am Körper der Mutter, jede sportliche Bewegung macht das Kind passiv mit. Deshalb ist es wichtig das Köpfchen des Kindes mit der Hand zu stützen, wenn es das noch nicht alleine kann. Die Bewegungen und Schrittfolgen sind sanft und schaukelnd, Schritte aus der Aerobic und Tanzschritte fungieren als Ausdauereinheit.
Grundsätzlich befürworten Kinderärzte es, zusammen mit dem Baby Sport zu machen. Das Kind ist bei der Mutter, die beiden verbringen Zeit miteinander – das sehen die Ärzte positiv. Vor Sprüngen und ruckartigen Bewegungen wird hingegen ausdrücklich gewarnt. Denn zu unsanfte, schnelle und ruckartige Bewegung, die das Kind durchschütteln, sind lebensbedrohlich, weil sie ein Schütteltrauma auslösen können.
Kind statt Hantel
Bei anschließenden Kraftübungen wird das Kind als Trainingsgewicht eingesetzt. Und so stemmen die Mütter statt der Hantel ihre Babys. Die Übungen zielen dabei vor allem auf die Problemzonen Bauch, Beine und Po. Keine weiteren Trainingsgeräte sind dadurch notwendig und das Trainingsgewicht wächst sogar mit.
Die kleinen Trainingsgewichte sind zwischen drei Monaten und einem Jahr alt. Doch auch ältere Kinder können beim Training mit der Mama mitmachen, solange sie Spaß haben. Viele Kinder schlafen aufgrund der rhythmischen, schaukelnden Bewegungen sogar während des Kurses ein.
Gefahren durch Tragetuch oder Tragegurt?
Das Tragen der Babys am Körper in sogenannten Tragetüchern oder Tragegurten wird kontrovers diskutiert. Gerade das Argument der Haltungsschäden durch die gekrümmte Haltung taucht immer wieder auf. Dabei geht es vor allem um die Wirbelsäulen- und die Hüfthaltung. Das Kind ist mit gespreizten Beinen in einer Art Froschhaltung.
Eine Studie in Japan zeigt allerdings den Rückgang von Haltungsschäden durch das sogenannte „Babywearing“. Vor Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in Japan die Kinder immer in Tragetüchern getragen. Gleichzeitig gab es auch kaum Hüftdysplasien bei Kindern. Im Zeitalter der Industrie begannen die Japaner, die Kinder in Kinderwägen abzulegen. Damit korreliert die Zunahme der Hüftdysplasien bei japanischen Kindern. Auf der anderen Seite hat das Tragen der Babys auch etwas Natürliches, etwas Vorgeburtliches: Babys sind Traglinge – der Herzschlag und die Wärme der Mutter beruhigen sie.
Sport nach der Schwangerschaft
Nach der Beendigung der Rückbildungsgymnastik können die jungen Mütter wieder mit ihrem Sportprogramm beginnen. Soll der Sport zusammen mit Kind erfolgen, dann soll man jedoch auf risikoarme Sportarten setzen. Hier gibt es neben dem Tanz- und Fitnessprogramm mit Baby auch Babyschwimmen, Joggen oder andere Sportarten ohne ruckartige Bewegungen, die dem Kind schaden könnten.