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Fahren in der dunklen Jahreszeit

Autofahren im Herbst

Schlechte Sicht und rutschiges Laub machen den Straßenverkehr im Herbst gefährlicher als sonst. Tipps, um unfallfrei durch den Herbst zu kommen, hat Rechtsanwalt Kay P. Rodegra.

Datum:
12.10.2017
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Der Herbst ist da – das machte sich nicht nur durch die Stürme Sebastian und Xavier bemerkbar, die in den letzten Monaten einiges an Chaos auf Deutschlands Straßen anrichteten, sondern auch dadurch, dass es im Vergleich zum Sommer morgens erst später hell und abends früher dunkel wird. Welche Vorkehrungen gilt es also zu treffen, um auch in der dunklen Jahreszeit sicher durch den Straßenverkehr zu kommen?

 Gute Sicht durch das richtige Licht

Die frühe Dämmerung im Herbst und die schlechte Sicht durch Regen und Nebel sollten nicht nur Auto-, sondern auch Radfahrer daran erinnern, frühzeitig ihre Lichter einzuschalten und kein unnötiges Risiko einzugehen. Ein großes Problem sei, dass sich viele Autofahrer auf die Lichtsensoren in ihren Fahrzeugen verlassen, sagt Kay P. Rodegra. Das Licht werde oftmals zu spät eingeschaltet, obwohl die Sicht schlecht ist.

Autofahrer sollten also auf die eigene Wahrnehmung vertrauen und bei schlechter Sicht auch tagsüber das Abblendlicht einschalten. Wer trotz schlechter Sicht ohne Licht fährt, riskiert nicht nur ein Verwarnungsgeld, sondern auch eine Mitschuld an einem Unfall. Radfahrer und Fußgänger sollten zusätzlich daran denken, sich hell zu kleiden und durch gut sichtbare Reflektoren das Risiko, von einem Autofahrer übersehen zu werden, verringern.

Gefahr durch Wildunfälle

Ein weiterer Grund für Unfälle im Herbst sind Wildwechsel, denn Tiere sind zu dieser Jahreszeit noch verstärkt auf der Suche nach Nahrung. Dafür treiben sich häufig auf Feldern, die noch nicht abgeerntet sind, herum – das Risiko für Wildunfälle in der Nähe von Waldgebieten steigt. Die Gefahr eines Wildunfalls sollte aber auch in Großstädten nicht unterschätzt werden, denn: Wildtiere kommen immer näher an bebaute Gebiete.

Deshalb gilt vor allem – so schlimm es auch klingt –, nicht auszuweichen, wenn plötzlich ein Reh vor einem auf der Straße steht. Denn das kann zu Kollisionen mit dem Gegenverkehr oder zu einem Aufprall mit einem Baum führen. Der Experte empfiehlt zu bremsen, zu hupen und abzublenden, damit das Wild einen Fluchtweg findet. Das unkontrollierte Ausweichen ist für den Fahrer riskanter als ein kontrollierter Zusammenstoß.

Rechtsanwalt Rodegra erklärt: „Der klassische Wildunfall wird von der Teilkaskoversicherung abgedeckt. Man muss aber nachweisen können, dass es ein Wildunfall war. Ohne den Nachweis benötigt man für den Schaden am Auto eine Vollkaskoversicherung. Kommen andere zu Schaden, etwa bei einem Ausweichmanöver, springt die Kfz-Haftpflichtversicherung ein.“

Vorsicht vor Aquaplaning

Wenn es im Herbst durch verstärkten Regenfall auf den Straßen zum Aquaplaning kommt, helfen auch die besten Winterreifen nicht, wenn der Fahrer sein Fahrverhalten nicht an das Wetter anpasst. Wenn sich das Auto auf dem Wasserfilm nicht mehr lenken lässt, sollte man niemals kräftig bremsen, sondern lieber auskuppeln und das Lenkrad festhalten, bis die Reifen wieder Kontakt zur Fahrbahn haben. Auch hier gilt: lieber vorher Fuß vom Gas nehmen und genug Abstand zum Vordermann halten.

Wenn also Auto- und Fahrradfahrer im Straßenverkehr bewusster agieren und ihr Fahrverhalten an die Wetterbedingungen anpassen, können viele der selbstverschuldeten Unfälle im Herbst vermieden werden.

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