Pflanzenexperte Elmar Mai ist voll des Lobes für Ahorn – er besitze häufig eine „spektakuläre Herbstfärbung“ und sei deshalb ab September „ein Blickfang“. Aber auch aus anderen Gründen sei er unverwechselbar: „Ahorne erkennt man sofort an ihren typischen Flügelfrüchten, die sich Kinder gerne auf die Nase setzen.“ Die Blüte im zeitigen Frühjahr hingegen sei, von Ausnahmen abgesehen, eher unspektakulär. Prinzipiell seien die meisten Ahornarten winterhart, nur in den ersten Wintern bräuchten sie etwas Schutz, um gut einwachsen zu können.
Zum idealen Standort für Ahorn sagt Elmar Mai: „Im Garten vertragen die meisten Arten zwar Sonne, lieben aber den leichten Schatten von hochkronigen Bäumen, also Streulicht.“ In der Größe würden sich die 150 bis 200 Arten teilweise erheblich unterscheiden: „Im Wuchs gibt es Riesen und Zwerge.“ Erstere seien eher als Alleebäume, denn als Gartengewächse geeignet. Aber die kleineren und mittelgroßen Arten würden eine „Fülle von Einsatzmöglichkeiten“ bieten – man könne sie in Kübeln ziehen oder frei im Garten auspflanzen. Einige Arten würden am besten als Solitär wirken, andere ließen sich gut in kleinen Hainen gruppieren. Wiederum andere würden sich sogar für Hecken eignen.
Beratung in der Baumschule
In heimischen Gärten besonders verbreitet seien die Arten Acer japonicum und Acer palmatum: „Sie sind in vielen Sorten erhältlich und beinhalten mittlerweile Formen, die man auf den ersten Blick gar nicht mehr als Ahorn erkennt. Daneben existieren Arten, die über die Rinde schmücken und Blätter besitzen, die der Laie ebenfalls kaum noch für einen Ahorn hält.“ Wer an einem Ahorn für seinen Garten interessiert sei, dem empfiehlt Elmar Mai sich an eine Baumschule zu wenden: „Die halten viele, zum Teil recht seltene Arten vorrätig. Dort sollte man sich auch erkundigen, welche Arten oder Sorten regional gut wachsen.“
Trotz seiner Schönheit könne Ahorn auch lästig werden, warnt Elmar Mai: „Die Flügelsamen fliegen bei Stürmen oft Kilometer weit und wenn man den Zeitpunkt verpasst, Jungpflanzen zu entfernen, bekommt man die schnell und tief wachsenden Wurzeln nur noch mit viel Arbeit aus dem Boden.“
Tipps zur Pflege
Ahorn ist pflegeleicht, solange er einen tiefgründigen Boden und genügend Feuchtigkeit vorfindet. Extreme Sand- oder Tonböden sind nicht geeignet. Der Düngerbedarf ist bei vielen Arten gering, entsprechend der Anpassung als Pionierart. Einige Arten mögen keinen Kalk, aber auch da können Baumschulen regional sicherlich gute Empfehlungen geben.
Je nach Region können speziell Acer-palmatum-Arten auch von einem Pilz befallen werden, der die Wurzeln zerstört. Das kann vor allem dann vorkommen, wenn der Boden kalt und staunass oder das Klima dauerfeucht ist. Hier hilft es, den Boden aufzubessern und eine tiefere Drainage einzubringen. Raue Nord- oder Ostlagen sind problematisch - nicht nur für Ahorn.