Nicht jeder kann den Tag im kühlen Nass von Pool oder Badesee verbringen, aber auch zuhause oder im Büro können die folgenden Methoden mit Wasser für ein wenig Abkühlung sorgen. Angenehm ist ein kühles Fuß- oder noch besser Wadenbad. Dafür einen großen Eimer mit kaltem Wasser füllen und die Beine für zehn bis fünfzehn Minuten hineinstellen. Der Kühleffekt des Wassers hilft gegen geschwollene Füße und zieht die bei Hitze besonders belasteten Beinvenen zusammen. Die Fläche ist beim Beinbad größer und damit ist der Kühleffekt stärker als bei einer anderen Wassermethode: Man kann sich kaltes Wasser über die Handgelenke und den Puls laufen lassen. Hier ist die gekühlte Fläche jedoch sehr klein, der Kühleffekt daher nur kurzfristig.
Über eine große Fläche, nämlich mehr als einen Quadratmeter, funktioniert eine effektive Abkühlmethode, die ebenfalls mit Wasser zu tun hat. Vielmehr damit, sich nach dem Duschen nicht abzutrocknen und die Haut mit einer Wasserschicht befeuchtet zu lassen. Jetzt entsteht ein kühlender Verdunstungseffekt: das Wasser in Tröpfchenform wird in eine gasförmige Form umgewandelt. Für dieses Verdunsten benötigt es Energie und zwar Energie in Form von Wärme. Und dem Körper wird diese Wärme entzogen. So hat Wasser einen sehr guten Kühleffekt, der Körper nutzt diesen selbst auch durch die Schweißproduktion. Sich nicht abtrocknen ist etwas angenehmer.
Wärmflasche umfunktioniert
Im Sommer lässt sich die Wärmflasche in eine Kühlflasche umwandeln. Dafür die Wärmflasche mit kaltem Wasser füllen und ins Eisfach legen. Darauf achten, dass man die Flasche nicht ganz füllt, denn das Wasser dehnt sich beim Gefriervorgang aus und der Behälter könnte platzen oder Risse bekommen. Nach ein bis zwei Stunden ist das Wasser in der umfunktionierten Wärmflasche stark gekühlt beziehungsweise gefroren.
Die Kühlflasche nun mit einem kleinen Handtuch umwickeln und ins Bett legen. So kühlt man dieses vor und durch das schützende Handtuch wird das Bett nicht feucht. Oder man nutzt die Kühlflasche für einzelne Körperstellen wie den Nacken. Aber hier auf jeden Fall darauf achten, dass die Kühlflasche nicht direkt die Haut berührt. Sonst kann es zu Erfrierungserscheinungen an der Hautoberfläche kommen. Ein kleines Handtuch schützt.
Trinken – warm oder kalt?
Die Lust auf kühle Getränke steigt meist parallel zur Temperatur. Aber ganz so gut sind vor allem eisgekühlte Getränke nicht für den Körper – und auch nicht so abkühlend, wie es im ersten Moment erscheinen mag. Die eiskalten Getränke müssen im Magen erst angewärmt werden, damit der Körper sie aufnehmen kann. Das signalisiert dem Körper, dass er Wärme produzieren muss, hat also den gegenteiligen Effekt. Zu viel Eis kann zudem zu Magenschmerzen führen.
Besser sind lauwarme bis warme Getränke. Diese kann der Körper am besten und schnellsten verwerten und den bei Hitze vermehrten Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Warme Getränke können zwar zu einer leichten Schweißproduktion führen, aber das ist gewollt, denn der Schweiß kühlt wiederrum.
Ventilator und Fächer
Ob Tisch- oder Standventilator oder auch Fächer, sie sorgen für bewegte Luft, die kühlend wirkt durch den Luftstrom. Dieser wirkt auf der Hautoberfläche als Abkühlung durch Verdunstungskälte.
Die Gefahr beim Ventilator: Durch die Luftbewegung werden Staub und eventuell auch in der Luft befindliche Keime aufgewirbelt. Gelangt der Staub beispielsweise auf die Schleimhäute der Augen, drohen Bindehautentzündungen, über den Nasen-Rachen-Raum kann es zu vermehrten Infekten kommen. Durch die kühlende Zugluft zieht sich die Muskulatur etwas zusammen, so dass Verspannungen auftreten können. Deswegen den Ventilator nicht zu stark einstellen und sich nicht direkt in den Kühlstrom setzen.
Abkühlung durch Yoga
Um einen kühlenden Effekt zu erzielen, müssen die Yogaübungen sanft, entspannend und nicht anstrengend sein. Dazu zählen eher dehnende und ruhige Yogaübungen wie Vorbeugen sowie solche aus dem Yin-Yoga-Bereich. Umkehrhaltungen wie der Schulterstand – am besten unterstützt durch ein Kissen unter dem Gesäß, sonst wird es zu anstrengend - entlasten die Venen.
Meditation ist ein fester Bestandteil des Yoga, hier ist es hilfreich kühlende Suggestion zu nutzen und beispielsweise an eine kalte Nacht oder plätscherndes Wasser zu denken. Die Wirkung beim Yoga verstärkt sich generell durch regelmäßiges Üben, dies gilt auch für den kühlenden Effekt, der sich einstellen kann. Zurück zu führen ist dieser darauf, dass der Körper insgesamt heruntergefahren wird. Geeignete Yogaübungen führen zu Entspannung. Dadurch werden Stoffwechsel und Kreislauf heruntergefahren. Das reduziert die Wärmeproduktion.
Atemübungen
Auch aus dem Yoga kommt diese Atemübung (Sitali Pranayama): hierfür öffnet man leicht den Mund, rollt die Zunge und atmet durch den Mund ein. Falls man seine Zunge nicht rollen kann – das ist genetisch bedingt – wird die Zunge von hinten an die oberen Schneidezähne gelegt und dann ebenfalls durch den Mund und über die Zunge einatmen. Die Ausatmung erfolgt durch die Nase. Man darf diese Atemübung nicht mit dem Effekt beim Hecheln der Hunde vergleichen. Hunde haben keine Schweißdrüsen in der Haut und regulieren ihren gesamten Wärmehaushalt über die Zunge.
Dennoch hat die Atemübung einen kleinen Abkühleffekt, weil die Oberfläche der Zungenschleimhaut beim Einatmen durch den Luftstrom abgekühlt wird, auch hier entsteht Verdunstungskälte. Ähnlich wie bei entsprechenden körperlichen Yogaübungen (Asanas) fördert auch die Atemübung Sitali Pranayama Konzentration, Fokussierung und Entspannung, was sich angenehm auf das Wärmeempfinden auswirken kann.