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Zoos der Zukunft

Mehr Wildnis wagen

von Sophie Scheufen und Nikolas Winter

Schimpansen und Löwen zum Greifen nah: Viele Menschen gehen gern in den Zoo. Es hagelt massiv Kritik, denn Gefangenschaft ist keine artgerechte Haltung. Wie könnte ein guter Zoo aussehen?

Videolänge:
29 min
Datum:
21.09.2023
:
UT - DGS
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 11.09.2025

Mit großer Tierliebe und eindrucksvollem Einsatz machen Menschen vor, wie das zusammengeht – wilden Tieren nahekommen und ihnen gleichzeitig artgerechte Lebensbedingungen bieten. Mehr Platz, das richtige Klima und wilde Natur tragen auch zum Artenschutz bei.

Der Tiermediziner Antoine Joris leitet das Réserve Africaine de Sigean – eine "afrikanische" Savanne an der französischen Küste. Seine Idee: "Unsere Tiere sollen so wild wie möglich bleiben und ihre sozialen Strukturen beibehalten." In seinem Tierpark können sich deshalb verschiedene afrikanische Tiere auf einem riesigen Gelände nahezu frei bewegen und gemeinsam leben – in einem Ökosystem wie im Herkunftsland.

Besucherinnen und Besucher können sich im eigenen Auto auf Safari durch die großen Gehege der Tiere bewegen. Wer Glück hat, kann dabei zum Beispiel Breitmaulnashörner, Antilopen, Zebras und Gnus entdecken. Antoine betont jedoch: "Eine Garantie dafür, die Tiere zu sehen, gibt es nicht. Die Gehege sind absichtlich so gestaltet, dass sich die Tiere auch verstecken können."

Thomas Strubreiter widmet sein Leben ganz dem Erhalt bedrohter Tierarten – und zwar auf seinem Bauernhof. "Jeder Mensch weiß, der Pandabär ist hochgefährdet, das Nashorn und viele andere Wildtiere. Aber was keiner weiß: Bei uns gibt es auch landwirtschaftliche Nutztiere, die sehr, sehr selten geworden sind." Neben heute raren Rinderarten wie den Pustertaler Sprinzen hält Thomas Strubreiter auch Blobe Ziegen, Mangaliza-Schweine und Sulmtaler Hühner.

Jeden Sommer zieht er mit all seinen Tieren und seiner Familie um auf die Archealm am Seewaldsee im Salzburger Land – ein Paradies, nicht nur für die Tiere. Auch die vielen Besucherinnen und Besucher sind begeistert. Ein Herz für Tiere, das will Strubreiter durch seinen Zoo in den Alpen bei ihnen wecken, denn: "Man schützt nur, was man schätzt."

Die gewaltigen Moschusochsen sind Überlebende der letzten Eiszeit – bis zu 400 Kilogramm schwer, mit langem, zotteligem Fell und mächtigen Hörnern. Fast wäre es ihnen genauso ergangen wie dem Mammut. Doch im Dovrefjell-Nationalpark in Norwegen sind sie der endgültigen Ausrottung in Europa entgangen.

Erlend Ekeland liegt das Leben der sensiblen Tiere sehr am Herzen. Um mehr Wissen über sie zu verbreiten, führt der Safari-Guide interessierte Menschen durch die wilden, kargen Tundra-Landschaften – immer auf der Spur der frei lebenden Moschusochsen. Und wenn er sie dann endlich entdeckt, denkt er immer: "Wow, hab ich ein Glück, diesen Job zu haben!"

  • Sophie Scheufen

    Autorin

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